Dubai als Remote-Work-Destination: Steuerliche Realitäten für Deutsche

Dubai hat sich in den vergangenen Jahren zur bevorzugten Destination für deutsche Remote Worker entwickelt. Besonders ehemalige Selbstständige entdecken die Emirate als steuerlich privilegierte Alternative zu Deutschland.

Der entscheidende Unterschied zu anderen internationalen Strukturen liegt in der Kombination aus 0% Einkommensteuer für Privatpersonen und einem regulierten Finanzplatz. Anders als bei vielen anderen Offshore-Destinationen müssen Sie hier nicht auf Rechtssicherheit verzichten.

Warum gerade Dubai für Remote Worker interessant ist

Die Vereinigten Arabischen Emirate bieten eine einzigartige Konstellation für ortsunabhängige Arbeitnehmer und Freelancer. Seit der Einführung der Corporate Tax im Juni 2023 gelten klare Regeln, die auch Remote Work explizit berücksichtigen.

Besonders attraktiv ist das Qualifying Income-Konzept für Freezone-Gesellschaften. Dienstleistungen, die außerhalb der UAE erbracht werden, bleiben unter bestimmten Voraussetzungen von der Corporate Tax befreit.

Die Zielgruppe: Wer profitiert am meisten?

Tech-Gründer mit internationaler Klientel stehen an der Spitze der Nutznießer. SaaS-Unternehmen, deren Kunden weltweit verteilt sind, können ihre Gewinnmargen durch die Steueroptimierung erheblich verbessern.

Performance-Marketing-Agenturen finden in Dubai ideale Bedingungen vor. Die zeitliche Nähe zu europäischen Märkten ermöglicht es, deutsche Kunden weiterhin optimal zu betreuen, während die Gewinne steuerfrei wachsen.

Content-Creator und Influencer schätzen besonders die unkomplizierten Visa-Regelungen. Teams können flexibel ein- und ausreisen, ohne komplexe Arbeitsgenehmigungsverfahren durchlaufen zu müssen.

Die 0%-Einkommensteuer-Realität: Was gilt für Remote Worker?

Die 0% Einkommensteuer in Dubai ist real, aber an klare Bedingungen geknüpft. Als Privatperson zahlen Sie in den Emiraten grundsätzlich keine Einkommensteuer – unabhängig von der Höhe Ihres Einkommens.

Entscheidend für die Steuerfreiheit ist Ihr Steuerstatus. Sie müssen steuerlicher Resident der UAE werden und gleichzeitig Ihre deutsche Steuerpflicht beenden.

Voraussetzungen für die steuerliche Residenz

Der Wohnsitzmittelpunkt muss nachweislich in Dubai liegen. Das bedeutet mindestens 183 Tage physische Anwesenheit pro Jahr in den Emiraten.

Ein gemietetes Apartment oder eine gekaufte Immobilie bildet das Fundament Ihrer Residenz. Hotelaufenthalte reichen für den dauerhaften Status nicht aus.

Die Registrierung bei der Emirates ID ist obligatorisch. Dieses biometrische Ausweisdokument fungiert als Nachweis Ihrer legalen Residenz.

Abmeldung aus Deutschland: Der kritische Schritt

Die deutsche Abmeldung erfordert sorgfältige Planung. Sie müssen alle wesentlichen Lebensmittelpunkte nach Dubai verlagern.

Bestehende Geschäftsbeziehungen zu deutschen Kunden bleiben dabei unproblematisch. Remote Work ermöglicht es, Ihre Dienstleistungen weiterhin anzubieten, ohne deutsche Steuerpflicht auszulösen.

Wichtig ist die saubere Dokumentation des Wegzugs. Mietverträge, Bankkonten und Versicherungen sollten gekündigt oder ins Ausland verlagert werden.

Aspekt Deutschland Dubai (UAE)
Einkommensteuer 14-45% 0%
Gewerbesteuer 7-17,15% 0% (Freezone mit Qualifying Income)
Sozialversicherung ~20% Keine Pflicht
Mindestaufenthalt Nicht relevant 183 Tage/Jahr

Freezone vs. Mainland: Optimale Strukturen für ortsunabhängige Tätigkeiten

Die Wahl zwischen Freezone und Mainland Company entscheidet maßgeblich über Ihre steuerliche Optimierung. Für Remote Worker bieten beide Strukturen spezifische Vor- und Nachteile.

Freezone-Gesellschaften bleiben bei Qualifying Income von der Corporate Tax befreit. Diese Regelung macht sie für reine Dienstleistungsunternehmen besonders attraktiv.

Freezone-Strukturen für Remote Work optimieren

Die Dubai International Financial Centre (DIFC) gilt als Premiumlösung für Fintech und Consulting. Hier profitieren Sie von einem separaten Rechtssystem nach englischem Common Law.

Dubai Multi Commodities Centre (DMCC) eignet sich hervorragend für Trading und E-Commerce. Die Gold- und Diamant-Freezone bietet auch für digitale Geschäftsmodelle optimale Bedingungen.

RAK ICC (Ras Al Khaimah International Corporate Centre) punktet mit kostengünstigen Gründungskosten. Für startende Remote Worker oft der optimale Einstieg.

Mainland vs. Freezone: Die praktischen Unterschiede

Mainland Companies können direkt mit UAE-Kunden Geschäfte machen, ohne lokalen Sponsor. Für B2B-Dienstleister mit regionaler Ausrichtung eine überlegenswerte Option.

Freezone-Gesellschaften benötigen eine Trade License für lokale Geschäfte. Dafür bleiben sie bei Qualifying Income steuerfrei und bieten 100% ausländisches Eigentum.

  • Qualifying Income Kriterien: Dienstleistungen außerhalb der UAE erbracht
  • Substanznachweis: Büro und Director vor Ort erforderlich
  • Buchhaltung: IFRS-konforme Aufzeichnungen obligatorisch
  • Audit: Bei Umsatz über AED 3 Millionen jährlich

Die optimale Struktur für Ihren Remote-Work-Bereich

SaaS-Gründer profitieren meist von DIFC-Strukturen. Der Zugang zu internationalen Banken und die Reputation des Finanzplatzes öffnen Türen zu Investoren.

Performance-Marketing-Agenturen finden in DMCC ideale Bedingungen. Die flexible Lizenzstruktur erlaubt es, verschiedene digitale Services anzubieten.

Content-Creator entscheiden sich oft für RAK ICC. Die niedrigen Gründungskosten und unkomplizierten Prozesse passen zu schwankenden Einkommen.

Visa-Optionen und Aufenthaltsbestimmungen für Remote Worker

Dubai bietet verschiedene Visa-Kategorien für Remote Worker. Die Wahl des richtigen Visas beeinflusst sowohl Ihre Flexibilität als auch die steuerlichen Konsequenzen.

Das Investor Visa über eine Freezone-Gesellschaft gilt als bewährteste Lösung. Sie erhalten damit eine Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre, verlängerbar.

Das Freezone Investor Visa: Der Klassiker

Über Ihre Freezone-Gesellschaft können Sie ein Investor Visa beantragen. Voraussetzung ist ein Mindestkapital, das je nach Freezone zwischen AED 10.000 und 50.000 liegt.

Das Visa berechtigt zur Einreise und zum Aufenthalt in allen Emiraten. Sie sind nicht auf Ihre Freezone beschränkt, sondern können frei wählen, wo Sie leben möchten.

Familie-Mitglieder können als Dependents mitversichert werden. Ehepartner und Kinder unter 25 Jahren erhalten automatisch Aufenthaltsrechte.

Das Golden Visa: Langfristige Perspektive

Bei Investitionen ab AED 2 Millionen qualifizieren Sie sich für das Golden Visa. Diese Zehn-Jahres-Aufenthaltsgenehmigung bietet maximale Planungssicherheit.

Immobilienbesitz ab AED 2 Millionen eröffnet ebenfalls den Weg zum Golden Visa. Für erfolgreiche Remote Worker eine interessante Alternative.

Das Remote Work Visa der Regierung Dubai richtet sich an Angestellte ausländischer Unternehmen. Für echte Remote Worker nur bedingt relevant.

Praktische Visa-Abwicklung und Kosten

Die Visa-Bearbeitung dauert typischerweise 2-4 Wochen. Einmal erteilt, müssen Sie alle 180 Tage ins Land einreisen, um den Status zu erhalten.

Visa-Typ Laufzeit Mindestinvestition Kosten p.a.
Freezone Investor 3 Jahre AED 10.000-50.000 AED 3.000-5.000
Golden Visa (Investment) 10 Jahre AED 2.000.000 AED 3.000
Golden Visa (Immobilie) 10 Jahre AED 2.000.000 AED 3.000

Substanznachweis und Economic Substance Requirements

Economic Substance ist der Schlüssel zur dauerhaften Steueroptimierung in Dubai. Ohne ausreichende Substanz verlieren Sie den Anspruch auf Steuerbefreiung.

Die UAE nehmen die Economic Substance Regulations ernst. Verstöße können zur Nachversteuerung und Strafen führen.

Was bedeutet Economic Substance konkret?

Core Income Generating Activities (CIGA) müssen in den UAE stattfinden. Für Dienstleistungsunternehmen bedeutet das: Die wesentlichen Geschäftsentscheidungen werden vor Ort getroffen.

Ein physisches Büro in Ihrer Freezone ist obligatorisch. Virtuelle Büros reichen für den Substanznachweis nicht aus.

Mindestens ein Director muss seinen Wohnsitz in den UAE haben. Als Inhaber können Sie diese Rolle selbst übernehmen.

Der qualifizierte UAE-Director: Ihr Substanzbeweis

Sie selbst können als UAE-resident Director fungieren. Dazu müssen Sie Ihren Wohnsitz nachweislich in die Emirate verlegen.

Alternativ können Sie einen lokalen Director anstellen. Diese Lösung kostet jährlich zwischen AED 50.000 und 120.000, bietet aber mehr Flexibilität.

Die Directors Meetings müssen in den UAE stattfinden. Protokolle und Beschlüsse werden von den Behörden regelmäßig überprüft.

Buchhaltung und Compliance: IFRS-Standards einhalten

IFRS-konforme Buchhaltung ist für alle UAE-Gesellschaften Pflicht. Deutsche Buchhaltungsstandards reichen nicht aus.

Quartalsweise Management Accounts dokumentieren Ihre Geschäftstätigkeit. Diese Berichte müssen die UAE-Aktivitäten klar ausweisen.

Bei Umsätzen über AED 3 Millionen ist ein jährlicher Audit obligatorisch. Lokale Wirtschaftsprüfer kennen die spezifischen Anforderungen der Economic Substance.

  • Physisches Büro: Miet- oder Eigentumsnachweis erforderlich
  • UAE-Director: Mindestens einer mit Wohnsitz vor Ort
  • Board Meetings: Protokolle in den UAE erstellt
  • IFRS-Buchhaltung: Quartalsweise Management Accounts
  • Bankkonto: UAE-Bankkonto für operative Geschäfte

Praktische Umsetzung: Von der Anmeldung bis zur ersten Steuererklärung

Der Weg zur funktionierenden Dubai-Struktur erfordert systematisches Vorgehen. Jeder Schritt baut auf den vorherigen auf und muss sorgfältig dokumentiert werden.

Die Reihenfolge der Schritte entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Steueroptimierung. Fehler in der Anfangsphase lassen sich später nur schwer korrigieren.

Phase 1: Gesellschaftsgründung und Lizenzierung

Der erste Schritt führt über die Auswahl der optimalen Freezone. DIFC für Premium-Services, DMCC für Handel, RAK ICC für kostenoptimierte Lösungen.

Die Gesellschaftsgründung dauert 5-10 Arbeitstage. Sie benötigen einen Firmenname-Reservierung, Memorandum of Association und Gesellschaftsvertrag.

Die Trade License definiert Ihre erlaubten Geschäftstätigkeiten. Wählen Sie die Aktivitäten bewusst breit, um spätere Erweiterungen zu vermeiden.

Phase 2: Bankkonto-Eröffnung und Infrastruktur

Das UAE-Bankkonto ist essenziell für Ihre Geschäftstätigkeit. Emirates NBD, ADCB und FAB gelten als Remote-Worker-freundlich.

Für die Kontoeröffnung benötigen Sie die vollständigen Gesellschaftsdokumente, einen Businessplan und Referenzen von Ihrer deutschen Bank.

Die Büro-Anmietung erfolgt parallel zur Bankkonto-Eröffnung. Auch ein kleines Büro reicht aus, solange es den Economic Substance Requirements entspricht.

Phase 3: Visa-Beantragung und Emirates ID

Nach der Gesellschaftsgründung können Sie das Investor Visa beantragen. Medizinische Untersuchung und biometrische Datenerfassung sind obligatorisch.

Die Emirates ID erhalten Sie nach Visa-Erteilung. Dieses Dokument benötigen Sie für Bankkonto, Mietvertrag und alle behördlichen Angelegenheiten.

Phase 4: Deutsche Abmeldung und Steuerklarstellung

Die deutsche Abmeldung sollte erst nach vollständiger UAE-Etablierung erfolgen. Ein überhasteter Wegzug kann zu Problemen mit dem deutschen Finanzamt führen.

Informieren Sie Ihr deutsches Finanzamt über den Wegzug. Bei bestehenden Betriebsstätten oder wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu Deutschland sind Rücksprachen empfehlenswert.

Phase Dauer Kosten Kritische Erfolgsfaktoren
Gesellschaftsgründung 1-2 Wochen AED 15.000-25.000 Richtige Freezone-Wahl
Bankkonto 2-6 Wochen AED 2.000-5.000 Vollständige Dokumentation
Visa 1-2 Wochen AED 3.000-5.000 Medizinische Untersuchung
Deutsche Abmeldung Variabel Beratungskosten Saubere Dokumentation

Lebenshaltungskosten und praktische Aspekte des Dubai-Lebens

Dubai ist eine teure Stadt, aber die Steuerersparnis kann die höheren Lebenshaltungskosten mehr als kompensieren. Eine realistische Kostenplanung verhindert böse Überraschungen.

Die Lebenshaltungskosten variieren stark je nach Lifestyle und Wohnlage. Downtown Dubai kostet deutlich mehr als die Outer Communities.

Wohnen in Dubai: Von Apartment bis Villa

Ein 1-Bedroom-Apartment in guter Lage kostet AED 80.000-150.000 pro Jahr. JLT, Business Bay und JVC bieten gute Preis-Leistungs-Verhältnisse.

2-Bedroom-Apartments für Familien starten bei AED 120.000 jährlich. Dubai Marina und Palm Jumeirah verlangen Premium-Preise für Waterfront-Living.

Villen in Communities wie Arabian Ranches oder Emirates Hills kosten AED 200.000-500.000 pro Jahr. Für erfolgreiche Remote Worker durchaus finanzierbar.

Transport und Mobilität

Ein eigenes Auto ist in Dubai praktisch unverzichtbar. Toyota Camry oder Honda Accord kosten monatlich AED 2.000-3.000 inklusive Versicherung.

Die Dubai Metro verbindet wichtige Businesszentren miteinander. Als Ergänzung zum Auto sehr praktisch, als alleiniges Transportmittel eher ungeeignet.

Uber und Careem bieten zuverlässige Taxi-Services. Für gelegentliche Fahrten günstiger als ein eigenes Auto.

Lebenshaltung und Entertainment

Restaurants bewegen sich auf europäischem Preisniveau. Ein Dinner für zwei Personen kostet AED 200-400 in gehobenen Restaurants.

Groceries sind teurer als in Deutschland. Monatliche Lebensmittelkosten für eine Person liegen bei AED 1.500-2.500.

Fitness-Studios und Sports Clubs kosten AED 3.000-8.000 jährlich. Viele Apartment-Komplexe haben eigene Fitness-Bereiche inklusive.

Kategorie Monatliche Kosten (AED) Vergleich zu Deutschland
1-Bed Apartment 7.000-12.000 +50-80%
Auto (Leasing/Benzin) 2.500-3.500 +20-30%
Lebensmittel 1.500-2.500 +30-50%
Restaurants 1.000-2.000 +10-20%
Utilities 300-800 -20-30%

Häufige Stolperfallen und wie Sie diese vermeiden

Die häufigsten Fehler passieren in der Planungsphase. Eine mangelhafte Vorbereitung kann Jahre später zu kostspieligen Korrekturen führen.

Steuerliche Optimierung ohne Economic Substance führt unweigerlich zu Problemen. Die UAE-Behörden prüfen diese Aspekte zunehmend genauer.

Stolperfalle 1: Mangelhafte Economic Substance

Viele Remote Worker unterschätzen die Substanzanforderungen. Ein virtuelles Büro und gelegentliche Dubai-Besuche reichen nicht aus.

Sie müssen tatsächlich in Dubai leben und arbeiten. Die 183-Tage-Regel wird streng kontrolliert, Unterschreitungen gefährden den Steuerstatus.

Board Meetings per Videokonferenz von Deutschland aus sind nicht zulässig. Alle wesentlichen Geschäftsentscheidungen müssen vor Ort fallen.

Stolperfalle 2: Deutsche Betriebsstätte durch Homeoffice

Wenn Sie von Ihrem deutschen Homeoffice aus arbeiten, kann eine deutsche Betriebsstätte entstehen. Das würde Ihre Dubai-Optimierung zunichtemachen.

Kundentermine in Deutschland sollten auf das notwendige Minimum reduziert werden. Mehr als 30 Tage jährlich können problematisch werden.

Die Abmeldung aus Deutschland muss vollständig sein. Behaltene Wohnsitze oder Geschäftsadressen gefährden den Non-Resident-Status.

Stolperfalle 3: Falsche Freezone-Wahl

Nicht jede Freezone eignet sich für jeden Geschäftstyp. DIFC hat strenge Mindestkapital-Anforderungen, RAK ICC weniger Bankenauswahl.

Die Trade License muss zu Ihren tatsächlichen Aktivitäten passen. Nachträgliche Änderungen sind teuer und zeitaufwändig.

Banking-Beziehungen sollten vor der Gründung geklärt werden. Manche Banken arbeiten nicht mit bestimmten Freezones zusammen.

Stolperfalle 4: Unzureichende Buchhaltung

Deutsche Buchhaltungsstandards genügen nicht den UAE-Anforderungen. IFRS-Konformität ist keine Option, sondern Pflicht.

Quartalsweise Berichte dokumentieren Ihre UAE-Aktivitäten. Ohne ordnungsgemäße Aufzeichnungen drohen Strafen und Steuernachzahlungen.

  • Economic Substance: Tatsächliche Geschäftstätigkeit in den UAE
  • Deutsche Abmeldung: Vollständiger Wegzug ohne Rückbehalt
  • Freezone-Auswahl: Passt zu Geschäftsmodell und Banking
  • IFRS-Buchhaltung: Professionelle lokale Unterstützung
  • Visa-Compliance: 183-Tage-Regel strikt einhalten

Checkliste: Ihr Weg zur steueroptimalen Dubai-Struktur

Diese Checkliste führt Sie systematisch durch alle notwendigen Schritte. Haken Sie jeden Punkt ab, bevor Sie zum nächsten Schritt übergehen.

Die Reihenfolge ist entscheidend für den Erfolg. Überspringen Sie keine Schritte, auch wenn sie zunächst unwichtig erscheinen.

Phase 1: Strategische Planung (vor Gründung)

  1. Geschäftsmodell-Analyse: Passt Ihr Business zur Dubai-Struktur?
  2. Freezone-Auswahl: DIFC, DMCC oder RAK ICC je nach Anforderungen
  3. Banking-Vorabklärung: Welche Banken arbeiten mit Ihrer Freezone?
  4. Kostenplanung: Gründung, laufende Kosten und Lebenshaltung
  5. Deutsche Steuerberatung: Abmeldung und mögliche Konsequenzen
  6. Wohnungssuche: Apartment oder Villa in Dubai identifizieren

Phase 2: Gesellschaftsgründung und Setup

  1. Firmenname-Reservierung: In der gewählten Freezone
  2. Trade License-Beantragung: Aktivitäten definieren
  3. Gesellschaftsdokumente: MOA und Articles of Association
  4. Initial Approval: Von der Freezone-Behörde
  5. Büro-Anmietung: Physical Office für Economic Substance
  6. Bankkonto-Eröffnung: UAE-Bankkonto für Geschäftstätigkeit

Phase 3: Visa und Residenz

  1. Visa-Beantragung: Investor Visa über Freezone-Gesellschaft
  2. Medical Fitness Test: Bei autorisiertem Zentrum
  3. Emirates ID: Biometrische Registrierung
  4. Wohnsitz-Anmeldung: Bei Immigration registrieren
  5. Utilities Setup: DEWA, Internet, Telefon
  6. Auto-Anmeldung: Führerschein und Fahrzeug

Phase 4: Operative Umsetzung

  1. IFRS-Buchhaltung: Lokalen Buchhalter engagieren
  2. Quarterly Accounts: System für regelmäßige Berichte
  3. Board Meetings: Regelmäßige Sitzungen in Dubai
  4. Economic Substance: Nachweis der UAE-Aktivitäten
  5. VAT-Registrierung: Falls Umsatz über AED 375.000
  6. Corporate Tax: Qualifying Income dokumentieren

Phase 5: Laufende Compliance

  1. Jahresabschluss: IFRS-konform bis 31. März
  2. Audit: Bei Umsatz über AED 3 Millionen
  3. ESR Filing: Economic Substance Report
  4. Corporate Tax Return: Bis 30. September
  5. Trade License Renewal: Jährliche Verlängerung
  6. Visa Renewal: Alle 3 Jahre (oder 10 bei Golden Visa)

Wichtiger Hinweis: Diese Checkliste bietet einen Überblick über die wesentlichen Schritte. Für Ihre spezifische Situation sollten Sie unbedingt qualifizierte Beratung in Anspruch nehmen. Steuerliche und rechtliche Bestimmungen können sich ändern und individuelle Umstände erfordern maßgeschneiderte Lösungen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich als Remote Worker wirklich 0% Einkommensteuer in Dubai erreichen?

Ja, als steuerlicher Resident der UAE zahlen Sie 0% Einkommensteuer auf Ihr persönliches Einkommen. Voraussetzung ist die ordnungsgemäße Abmeldung aus Deutschland und mindestens 183 Tage jährlicher Aufenthalt in den Emiraten.

Wie lange dauert die komplette Setup-Phase einer Dubai-Struktur?

Von der Gesellschaftsgründung bis zur vollständigen Operational-Fähigkeit sollten Sie 3-6 Monate einplanen. Bankkonto-Eröffnung und Visa-Bearbeitung sind oft die zeitkritischen Faktoren.

Was passiert, wenn ich die 183-Tage-Regel nicht einhalte?

Bei Unterschreitung der Mindestaufenthaltsdauer verlieren Sie den Status als UAE-Steuerresident. Dies kann zur Steuerpflicht in Deutschland oder anderen Ländern führen, in denen Sie sich aufhalten.

Welche Freezone eignet sich am besten für Remote Work?

Für Tech-Services und Consulting ist DIFC optimal, für E-Commerce DMCC und für kostenoptimierte Lösungen RAK ICC. Die Wahl hängt von Ihrem Geschäftsmodell und Budget ab.

Muss ich einen lokalen Partner in Dubai haben?

Nein, Freezone-Gesellschaften erlauben 100% ausländisches Eigentum. Sie benötigen keinen lokalen Sponsor oder Partner.

Wie hoch sind die Gesamtkosten für eine Dubai-Struktur?

Setup-Kosten betragen AED 25.000-50.000, laufende Kosten AED 30.000-60.000 jährlich. Dazu kommen Lebenshaltungskosten von AED 180.000-300.000 pro Jahr je nach Lifestyle.

Kann ich deutsche Kunden weiterhin betreuen?

Ja, Remote Work für deutsche Kunden ist problemlos möglich. Wichtig ist, dass die Geschäftstätigkeit (Board Meetings, Entscheidungen) in Dubai stattfindet.

Benötige ich eine Wirtschaftsprüfung meiner Dubai-Gesellschaft?

Ein Audit ist obligatorisch ab AED 3 Millionen Jahresumsatz. Darunter reichen quarterly Management Accounts und Jahresabschluss nach IFRS-Standards.

Was ist bei der deutschen Abmeldung zu beachten?

Melden Sie sich erst ab, wenn Ihre Dubai-Residenz vollständig etabliert ist. Kündigen Sie deutsche Verträge, schließen Sie Bankkonten und verlegen Sie den Lebensmittelpunkt komplett.

Gibt es Risiken bei der Dubai-Steueroptimierung?

Das Hauptrisiko liegt in unzureichender Economic Substance. Ohne tatsächliche Geschäftstätigkeit vor Ort können Steuervorteile verloren gehen. Professionelle Beratung ist daher essenziell.

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