Als deutschsprachiger Unternehmer stehen Sie heute vor einer spannenden Entscheidung. Zwei der attraktivsten Geschäftsstandorte Asiens – Dubai und Singapur – buhlen um Ihre Aufmerksamkeit.

Beide Jurisdiktionen versprechen erhebliche Steuervorteile. Doch welcher Standort passt wirklich zu Ihrem Geschäftsmodell und Ihren persönlichen Zielen?

Diese Frage beschäftigt seit 2023 besonders viele deutsche Unternehmer. Der Grund: Dubais neue Corporate Tax von 9% ab Juni 2023 hat die Spielregeln verändert. Gleichzeitig bleibt Singapurs etabliertes System für viele eine verlockende Alternative.

In diesem detaillierten Vergleich zeige ich Ihnen die entscheidenden Unterschiede auf. Sie erfahren nicht nur die nackten Zahlen, sondern auch die praktischen Auswirkungen für Ihr Business.

Dabei berücksichtige ich bewusst alle Faktoren: Von den reinen Steuersätzen über Economic Substance Requirements bis hin zu Lebenshaltungskosten und Visa-Bestimmungen.

Dubai vs. Singapur Steuervergleich: Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

Lassen Sie uns direkt mit den harten Fakten beginnen. Die Steuerlandschaft beider Jurisdiktionen hat sich in den letzten Jahren erheblich entwickelt.

Hier ist Transparenz entscheidend. Denn nur mit den korrekten Informationen treffen Sie die richtige Entscheidung für Ihre Zukunft.

Corporate Tax Rates im direkten Vergleich

Seit Juni 2023 erhebt Dubai erstmals eine Corporate Tax von 9% auf Gewinne über 375.000 AED (ca. 102.000 EUR). Diese Änderung hat die Attraktivität des Standorts für manche Unternehmer geschmälert.

Allerdings gibt es eine wichtige Ausnahme: Qualifying Free Zone Persons zahlen weiterhin 0% Corporate Tax auf Qualifying Income. Das bedeutet konkret: Wenn Sie als Free Zone Company keine UAE-sourced Income haben, bleiben Sie steuerfrei.

Kriterium Dubai (UAE) Singapur
Corporate Tax Standard 9% (ab 375.000 AED Gewinn) 17%
Corporate Tax Free Zone 0% (bei Qualifying Income) Nicht anwendbar
Freibetrag 375.000 AED (ca. 102.000 EUR) Keine Freibeträge
Small Business Exemption 0% (unter 3 Mio. AED Umsatz) Startups: Teilerlass möglich

Singapur hingegen bleibt bei seinem bewährten 17% Corporate Tax System. Das klingt zunächst höher als Dubais 9%. Jedoch bietet Singapur zahlreiche Incentive-Programme, die Ihre effektive Steuerbelastung deutlich reduzieren können.

Besonders interessant: Singapurs Startup Incentive Scheme gewährt qualifizierten Unternehmen in den ersten drei Jahren erhebliche Steuererleichterungen.

Einkommensteuer für Expats und Unternehmer

Hier zeigt sich ein klarer Vorteil für Dubai. Die UAE erheben grundsätzlich keine Personal Income Tax auf Gehälter, Boni oder Dividenden.

Das bedeutet für Sie als Unternehmer: Ihre Privatentnahmen bleiben vollständig steuerfrei. Egal ob Sie sich 50.000 oder 500.000 EUR pro Jahr auszahlen.

Singapur verfolgt einen anderen Ansatz. Als Tax Resident zahlen Sie Personal Income Tax nach progressivem Tarif:

  • Bis 20.000 SGD: 0%
  • 20.001 – 30.000 SGD: 2%
  • 30.001 – 40.000 SGD: 3,5%
  • Über 320.000 SGD: 22% (Höchstsatz)

Allerdings gilt eine wichtige Regel: Als Non-Resident zahlen Sie nur auf Singapore-sourced Income Steuern. Für digital arbeitende Unternehmer kann das durchaus vorteilhaft sein.

Doppelbesteuerungsabkommen und internationale Strukturen

Hier punktet Singapur mit seinem umfassenden Netzwerk von über 80 Doppelbesteuerungsabkommen. Deutschland und Singapur haben ein modernes DBA, das Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren begünstigt besteuert.

Dubai hat ebenfalls ein DBA mit Deutschland seit 2010. Jedoch ist Singapurs Netzwerk deutlich ausgeprägter und etablierter.

Für Ihre internationale Geschäftstruktur bedeutet das: Singapur bietet mehr Flexibilität bei der steueroptimalen Gestaltung grenzüberschreitender Geschäfte.

Dubai Steuervorteile: Das neue UAE Corporate Tax System verstehen

Lassen Sie mich Ihnen ehrlich sagen: Dubais neue Corporate Tax hat viele Unternehmer zunächst verunsichert. Zu Recht – denn die Regeln sind komplex und die Auswirkungen nicht immer offensichtlich.

Jedoch bietet das System nach wie vor erhebliche Vorteile. Entscheidend ist, dass Sie die Mechanismen genau verstehen.

Free Zone vs. Mainland Company Besteuerung

Der wichtigste Unterschied liegt in der Struktur Ihres Unternehmens. Free Zone Companies können unter bestimmten Umständen weiterhin 0% Corporate Tax erreichen.

Als Qualifying Free Zone Person müssen Sie folgende Kriterien erfüllen:

  1. Adequate Substance in der Free Zone (echte Geschäftstätigkeit)
  2. Alle Income muss Qualifying Income sein
  3. Ordnungsgemäße Buchhaltung nach IFRS Standards
  4. Jährliche Corporate Tax Returns einreichen

Das klingt zunächst komplex. Praktisch bedeutet es: Wenn Sie echte Substanz in der Free Zone haben und kein UAE-sourced Income generieren, zahlen Sie weiterhin 0% Corporate Tax.

Für deutschsprachige Online-Unternehmer ist das meist erfüllbar. Ihre Kunden sitzen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz – das Income stammt also nicht aus den UAE.

Unternehmensform Corporate Tax Voraussetzungen
Free Zone (Qualifying) 0% Adequate Substance + Qualifying Income
Free Zone (Non-Qualifying) 9% UAE-sourced Income oder mangelnde Substanz
Mainland Company 9% Standard Besteuerung ab 375.000 AED

Qualifying Free Zone Person Status

Lassen Sie uns tiefer ins Detail gehen. Denn hier entscheidet sich, ob Sie 0% oder 9% Corporate Tax zahlen.

Qualifying Income umfasst grundsätzlich alle Einkünfte, die nicht UAE-sourced sind. Dazu gehören:

  • Software-Lizenzen an internationale Kunden
  • Beratungsleistungen für ausländische Unternehmen
  • E-Commerce Verkäufe außerhalb der UAE
  • Dividenden von ausländischen Beteiligungen
  • Zinsen aus internationalen Investments

Kritisch wird es bei UAE-sourced Income. Das sind beispielsweise:

  • Verkäufe an UAE-Kunden
  • Dienstleistungen in den UAE
  • Immobilienerträge in den UAE
  • Management Fees für UAE-Unternehmen

Die gute Nachricht: Für die meisten deutschsprachigen Unternehmer ist der Qualifying Person Status erreichbar. Ihre Hauptkunden sitzen nicht in den UAE.

Economic Substance Requirements in der Praxis

Hier wird es praktisch. Economic Substance bedeutet nicht nur ein Briefkastenfirma zu haben. Sie müssen echte Geschäftstätigkeit in den UAE nachweisen.

Das umfasst konkret:

  1. Geschäftsräume: Ein echtes Büro in der Free Zone (nicht nur ein Flexi-Desk)
  2. Angestellte: Mindestens ein Vollzeit-Employee oder Sie selbst als Director vor Ort
  3. Core Income Generating Activities: Wesentliche Geschäftstätigkeiten müssen in den UAE stattfinden
  4. Adequate Expenditure: Angemessene Betriebsausgaben in den UAE

Lassen Sie mich ehrlich sein: Das kostet Geld. Ein ordentliches Büro in einer renommierten Free Zone wie der DIFC oder ADGM kostet Sie 15.000-30.000 EUR pro Jahr.

Dazu kommen Gehälter für lokale Angestellte oder Ihre eigenen Aufenthaltskosten. Rechnen Sie mit zusätzlichen 20.000-40.000 EUR jährlich für substantielle Präsenz.

Die Frage ist: Lohnt sich das für Ihr Business? Bei einem Gewinn über 500.000 EUR definitiv. Bei kleineren Gewinnen müssen Sie genau rechnen.

Singapur als Steuerstandort: Vor- und Nachteile für deutsche Unternehmer

Singapur verfolgt eine andere Philosophie als Dubai. Statt auf Steueroasen-Image setzt der Stadtstaat auf Rechtssicherheit und internationale Reputation.

Das hat Vor- und Nachteile für deutsche Unternehmer. Lassen Sie uns beide Seiten ehrlich betrachten.

Singapore Tax Resident vs. Non-Resident Status

Ihr Steuerstatus in Singapur hängt primär von Ihrer physischen Anwesenheit ab. Das ist einfacher zu verstehen als Dubais Economic Substance Rules, aber nicht unbedingt günstiger.

Als Tax Resident gelten Sie wenn:

  • Sie mehr als 183 Tage pro Jahr in Singapur verbringen
  • Sie Ihre hauptsächliche Geschäftstätigkeit von Singapur aus führen
  • Ihr Center of Economic Interest in Singapur liegt

Als Tax Resident zahlen Sie Personal Income Tax auf Ihr weltweites Einkommen. Das kann bei hohen Gewinnen durchaus 20%+ erreichen.

Als Non-Resident hingegen zahlen Sie nur auf Singapore-sourced Income Steuern. Für digital arbeitende Unternehmer oft vorteilhafter.

Hier liegt ein entscheidender Unterschied zu Dubai: In den UAE zahlen Sie als Resident grundsätzlich keine Personal Income Tax. In Singapur schon.

Singapur Corporate Tax und Incentive-Programme

Singapurs 17% Corporate Tax Rate erscheint zunächst hoch. Jedoch bietet das System zahlreiche Möglichkeiten zur Steueroptimierung.

Besonders interessant für deutsche Unternehmer:

Incentive-Programm Steuervorteil Voraussetzungen
Startup Tax Exemption 75% Erlass auf erste 100.000 SGD Qualifying Startup
Global Trader Programme 5-10% effektive Steuer Internationaler Handel
Financial Sector Incentive 5-10% effektive Steuer Finanzdienstleistungen
Pioneer Status 0-15% für qualifizierte Aktivitäten Innovative Geschäftsmodelle

Das Startup Tax Exemption Scheme ist besonders attraktiv. Qualifying Companies zahlen in den ersten drei Jahren deutlich reduzierte Steuern.

Voraussetzung: Sie müssen echte Innovation oder Wertschöpfung in Singapur nachweisen. Reine Holding-Strukturen qualifizieren sich nicht.

Personal Income Tax für Expats

Hier zeigt sich Singapurs größter Nachteil gegenüber Dubai. Als erfolgreicher Unternehmer zahlen Sie erhebliche Personal Income Tax.

Ein praktisches Beispiel: Sie ziehen sich als Geschäftsführer 200.000 SGD (ca. 135.000 EUR) pro Jahr aus. Darauf zahlen Sie als Tax Resident etwa 26.000 SGD (ca. 18.000 EUR) Personal Income Tax.

In Dubai wären dieselben 135.000 EUR komplett steuerfrei.

Allerdings bietet Singapur einige Vorteile bei der Strukturierung:

  • Dividenden sind unter bestimmten Umständen steuerfrei
  • Capital Gains werden grundsätzlich nicht besteuert
  • Keine Erbschafts- oder Schenkungssteuer
  • Verschiedene Double Deduction Schemes für F&E-Ausgaben

Für langfristig orientierte Unternehmer kann das durchaus attraktiv sein.

Lebenshaltungskosten und Geschäftskosten: Dubai vs. Singapur Vergleich

Steuern sind nur ein Teil der Gleichung. Ihre Gesamtkosten entscheiden über die tatsächliche Attraktivität eines Standorts.

Lassen Sie mich Ihnen die realistischen Kosten beider Jurisdiktionen aufzeigen. Ohne Schönfärberei, aber auch ohne Panikmache.

Bürokosten und Unternehmensgründung

Die Gründungskosten unterscheiden sich erheblich zwischen beiden Standorten. Dubai ist in der Regel günstiger zu starten, aber teurer im laufenden Betrieb.

Kostenposition Dubai (Free Zone) Singapur
Unternehmensgründung 8.000-15.000 EUR 3.000-8.000 EUR
Büro (pro Jahr) 15.000-30.000 EUR 25.000-50.000 EUR
Buchhaltung (pro Jahr) 5.000-12.000 EUR 8.000-15.000 EUR
Audit (pro Jahr) 3.000-8.000 EUR 5.000-12.000 EUR
Visa-Kosten (pro Jahr) 2.000-5.000 EUR 1.500-3.000 EUR

In Dubai müssen Sie als Free Zone Company zwingend ein echtes Büro anmieten. Flexi-Desks reichen für Economic Substance nicht aus.

Das bedeutet: Mindestens ein 20-30 qm Büro in einer anerkannten Free Zone. In der DIFC oder ADGM kostet das schnell 2.000-3.000 EUR pro Monat.

Singapur ist flexibler. Sie können mit einem kleineren Office starten und bei Wachstum upgraden. Allerdings sind die Quadratmeterpreise generell höher.

Visa-Kosten und Aufenthaltsbestimmungen

Hier punktet Dubai mit seiner unkomplizierten Golden Visa Programme. Besonders das neue Green Visa bietet interessante Möglichkeiten.

Dubai Visa-Optionen:

  • Investor Visa: 2-3 Jahre, verlängerbar, ab 100.000 AED Investment
  • Golden Visa: 5-10 Jahre, für Investoren ab 2 Mio. AED
  • Green Visa: 5 Jahre, für Freelancer und Skilled Professionals
  • Remote Work Visa: 1 Jahr, für Digital Nomads

Singapur ist restriktiver, aber dafür sehr transparent:

  • Employment Pass: 1-3 Jahre, für Angestellte und Geschäftsführer
  • EntrePass: 1-2 Jahre, für Unternehmer mit innovativen Geschäftsmodellen
  • Global Investor Programme: Permanent Residence für Investoren ab 2,5 Mio. SGD
  • Tech.Pass: 2 Jahre, für Tech-Entrepreneurs

Praktisch bedeutet das: Dubai ist einfacher zugänglich, Singapur selektiver aber langfristig stabiler.

Lebenshaltungskosten für Unternehmer

Beide Städte sind teuer. Jedoch gibt es wichtige Unterschiede in der Kostenstruktur.

Dubai ist besonders teuer bei:

  • Mieten (1-Bedroom Apartment: 1.500-3.000 EUR/Monat)
  • Schulgebühren für Kinder (15.000-40.000 EUR/Jahr)
  • Krankenversicherung (2.000-6.000 EUR/Jahr)

Singapur ist teurer bei:

  • Restaurants und Ausgehen (30-50% teurer als Dubai)
  • Alkohol und Zigaretten (durch hohe Steuern)
  • Automobile (durch Certificate of Entitlement System)

Dafür bietet Singapur:

  • Bessere öffentliche Verkehrsmittel
  • Günstigere lokale Küche (Hawker Centers)
  • Keine Notwendigkeit für ein Auto

Für eine vierköpfige Unternehmerfamilie sollten Sie in beiden Städten mit 8.000-15.000 EUR monatlichen Lebenshaltungskosten rechnen.

Praktische Entscheidungshilfe: Wann Dubai, wann Singapur?

Nach all den Zahlen und Fakten kommen wir zur entscheidenden Frage: Welcher Standort passt zu Ihrem spezifischen Business und Ihren Lebenszielen?

Lassen Sie mich Ihnen eine ehrliche, praxisnahe Entscheidungshilfe geben. Basierend auf über 200 Beratungsgesprächen mit deutschsprachigen Unternehmern.

Optimale Szenarien für Dubai

Dubai ist die bessere Wahl, wenn Sie folgende Kriterien erfüllen:

Ihr Geschäftsmodell:

  • Software-as-a-Service mit internationaler Kundenbasis
  • E-Commerce ohne UAE-Verkäufe
  • Online-Coaching oder Consulting für deutschsprachige Märkte
  • Performance Marketing für internationale Brands
  • Content Creation mit globaler Reichweite

Ihre finanzielle Situation:

  • Jahresgewinn über 300.000 EUR (Economic Substance lohnt sich)
  • Hohe Privatentnahmen (Personal Income Tax in Singapur würde schmerzen)
  • Bereitschaft für 50.000-80.000 EUR Setup- und Jahreskosten

Ihre Lebensumstände:

  • Sie können 6+ Monate pro Jahr in Dubai verbringen
  • Ihr Team arbeitet bereits remote
  • Sie schätzen warmes Klima und internationale Atmosphäre
  • Nähe zu europäischen Zeitzonen ist wichtig

Ein praktisches Beispiel: Ein SaaS-Founder mit 800.000 EUR Jahresgewinn und deutscher Kundenbasis. In Dubai zahlt er 0% Corporate Tax (als Qualifying Free Zone Person) und 0% Personal Income Tax. Gesamtersparnis gegenüber Deutschland: 300.000+ EUR jährlich.

Wann Singapur die bessere Wahl ist

Singapur eignet sich besser für:

Ihr Geschäftsmodell:

  • Fintech oder RegTech mit Compliance-Anforderungen
  • Internationaler Handel mit asiatischen Märkten
  • Consulting für multinationale Konzerne
  • Venture Capital oder Private Equity
  • Komplexe Investmentstrukturen

Ihre Prioritäten:

  • Maximale Rechtssicherheit und Reputation
  • Zugang zu asiatischen Märkten
  • Starkes Banking-System und Kapitalmarkt
  • Englischsprachige Arbeitsumgebung
  • Hohe Compliance-Standards

Ihre Wachstumspläne:

  • Expansion in asiatische Märkte geplant
  • Internationale Talentakquise wichtig
  • Institutionelle Investoren ansprechen
  • IPO-Ambitionen (SGX als Option)

Ein typisches Szenario: Ein FinTech-Gründer mit Ambitionen in Südostasien. Die höhere Steuerbelastung in Singapur wird durch besseren Marktzugang und höhere Glaubwürdigkeit bei Investoren kompensiert.

Compliance und Reporting-Anforderungen

Ein oft unterschätzter Faktor: Ihre Compliance-Belastung unterscheidet sich erheblich zwischen beiden Jurisdiktionen.

Dubai Free Zone Compliance:

  • Jährliche Corporate Tax Returns (seit 2024)
  • IFRS-konforme Buchhaltung zwingend
  • Economic Substance Reporting
  • Free Zone Authority Renewals
  • UAE Tax Authority Registrierung

Singapur Compliance:

  • Jährliche Corporate Tax Returns
  • Annual General Meeting zwingend
  • ACRA Filing Requirements
  • GST-Registrierung ab 1 Mio. SGD Umsatz
  • Transfer Pricing Documentation (bei internationalen Transaktionen)

Beide Jurisdiktionen verlangen professionelle Buchhaltung und Audit. In Dubai ist das Economic Substance Reporting neu hinzugekommen. In Singapur sind die Prozesse etablierter, aber nicht weniger umfangreich.

Planen Sie in beiden Fällen 15-25 Stunden monatlichen Aufwand für Compliance-Themen ein. Entweder durch eigene Ressourcen oder externe Dienstleister.

Häufige Fehler beim Standortvergleich vermeiden

In meinen Beratungen sehe ich immer wieder dieselben Denkfehler. Lassen Sie mich Ihnen die kostspieligsten Missverständnisse aufzeigen.

Diese Fehler können Sie Zehntausende von Euro kosten. Oder schlimmer: Ihre gesamte Struktur gefährden.

Fehler #1: Economic Substance unterschätzen

Viele Unternehmer denken: Ich gründe eine Free Zone Company und zahle 0% Steuern. So einfach ist es nicht.

Economic Substance bedeutet echte Geschäftstätigkeit vor Ort. Das kostet Geld und Zeit. Ohne substantielle Präsenz verlieren Sie den 0%-Status und zahlen 9% Corporate Tax.

Richtig planen: Kalkulieren Sie von Anfang an 50.000-80.000 EUR jährlich für echte Substanz in Dubai ein.

Fehler #2: Deutsche Steuerpflicht ignorieren

Der größte Fehler überhaupt: Sie glauben, mit einer UAE- oder Singapur-Struktur automatisch steuerfrei in Deutschland zu sein.

Das ist falsch. Sie müssen zusätzlich Ihre deutsche Steuerpflicht beenden. Das bedeutet:

  • Wohnsitz in Deutschland aufgeben
  • Gewöhnlichen Aufenthalt verlagern
  • Geschäftsleitung ins Ausland verlagern
  • Mindestens 183 Tage außerhalb Deutschlands verbringen

Ohne diese Schritte nutzt Ihnen die beste Offshore-Struktur nichts.

Fehler #3: Visa-Bestimmungen unterschätzen

Beide Jurisdiktionen haben klare Anwesenheitspflichten. In Dubai müssen Sie als Visa-Holder alle 180 Tage einreisen. In Singapur gelten ähnliche Regeln.

Planen Sie nicht nur die Gründung, sondern auch Ihre langfristige Präsenz vor Ort.

Fehler #4: Total Cost of Ownership vergessen

Viele schauen nur auf die Steuersätze. Aber Ihre Gesamtkosten umfassen:

  • Setup-Kosten
  • Laufende Compliance-Kosten
  • Lebenshaltungskosten
  • Reisekosten
  • Opportunity Costs (Zeit vor Ort statt im Business)

Eine ehrliche Vollkostenrechnung ist entscheidend für die richtige Entscheidung.

Fehler #5: Politische Risiken unterschätzen

Steuergesetze ändern sich. Dubai hat 2023 die Corporate Tax eingeführt. Wer garantiert, dass nicht weitere Änderungen folgen?

Auch Singapur passt regelmäßig seine Steuergesetze an. Planen Sie mit Flexibilität und haben Sie einen Plan B.

Richtig machen: Professionelle Beratung nutzen

Beide Jurisdiktionen sind komplex. Die Steuergesetze ändern sich laufend. Was heute funktioniert, kann morgen problematisch sein.

Investieren Sie in professionelle Beratung. Sowohl bei der Gründung als auch laufend. Die Kosten amortisieren sich schnell durch vermiedene Fehler.

Seriöse Berater werden Ihnen ehrlich sagen, wenn Ihr Geschäftsmodell nicht für eine Offshore-Struktur geeignet ist. Unseriöse Berater versprechen Ihnen das Blaue vom Himmel.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich als Qualifying Free Zone Person in Dubai wirklich 0% Corporate Tax zahlen?

Ja, aber nur wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllen: echte Economic Substance in der Free Zone, ausschließlich Qualifying Income (nicht UAE-sourced) und ordnungsgemäße Compliance. Bei UAE-sourced Income oder mangelnder Substanz zahlen Sie 9% Corporate Tax.

Wie viele Tage muss ich mindestens in Dubai oder Singapur verbringen?

In Dubai gibt es keine feste Mindestanwesenheit für die Corporate Tax, aber für Visa-Bestimmungen müssen Sie alle 180 Tage einreisen. In Singapur werden Sie ab 183 Tagen Aufenthalt Tax Resident und zahlen Personal Income Tax auf weltweites Einkommen.

Welche Kosten kommen zusätzlich zu den Steuern auf mich zu?

In Dubai: 50.000-80.000 EUR jährlich für Economic Substance (Büro, Personal, Compliance). In Singapur: 40.000-70.000 EUR für Büro, Buchhaltung und Compliance. Dazu kommen in beiden Städten hohe Lebenshaltungskosten von 8.000-15.000 EUR monatlich für Familien.

Kann ich meine deutsche Steuerpflicht durch eine UAE oder Singapur Struktur beenden?

Nicht automatisch. Sie müssen zusätzlich Ihren deutschen Wohnsitz aufgeben, den gewöhnlichen Aufenthalt verlagern und die Geschäftsleitung ins Ausland verlagern. Die Offshore-Struktur allein reicht nicht – Sie müssen auch persönlich umsiedeln.

Wie unterscheiden sich die Banking-Möglichkeiten in Dubai und Singapur?

Singapur bietet ein stabileres, internationaleres Banking-System mit besseren Verbindungen zu europäischen Banken. Dubai hat sich stark verbessert, aber manche internationale Banken sind noch zurückhaltend. Beide Jurisdiktionen verlangen substanzielle Mindesteinlagen von 100.000+ EUR.

Welche Jurisdiction ist besser für E-Commerce Unternehmen?

Für reinen Online-Handel ohne lokale Verkäufe ist Dubai als Free Zone Company oft vorteilhafter (0% Corporate Tax möglich). Für E-Commerce mit asiatischen Märkten bietet Singapur besseren Zugang und etabliertere Logistik-Infrastruktur.

Wie häufig ändern sich die Steuergesetze in beiden Ländern?

Dubai hat 2023 erstmals Corporate Tax eingeführt – ein historischer Wandel. Weitere Anpassungen sind wahrscheinlich. Singapur passt seine Steuergesetze regelmäßig an, meist aber vorhersehbar und mit ausreichend Vorlaufzeit. Beide Jurisdiktionen folgen internationalen Standards (OECD, BEPS).

Kann ich zwischen Dubai und Singapur später wechseln?

Grundsätzlich ja, aber ein Jurisdiktionswechsel ist aufwendig und kostspielig. Planen Sie Ihre Entscheidung langfristig. Exit-Steuern, Compliance-Anforderungen und neue Setup-Kosten können erheblich sein. Eine flexible Struktur von Anfang an ist meist günstiger.

Welche Visa-Optionen gibt es für Familienangehörige?

Dubai: Ehepartner und Kinder können über Ihr Investor Visa mitversichert werden. Keine Arbeitsgenehmigung für Ehepartner erforderlich. Singapur: Dependant Pass für Familie, aber Ehepartner braucht Letter of Consent für Erwerbstätigkeit. Beide Länder bieten gute internationale Schulen.

Wie wirkt sich Brexit auf beide Jurisdiktionen aus?

Beide Standorte profitieren von Brexit durch Verlagerung europäischer Geschäfte. Dubai hat ein Freihandelsabkommen mit Großbritannien unterzeichnet. Singapur behält seinen privilegierten Zugang zu EU-Märkten. Für deutsche Unternehmer ändert Brexit wenig an der Attraktivität beider Standorte.

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