Die globale Remote-Work Revolution: Dubai als Steuerparadies für ortsunabhängige Unternehmer

Die Pandemie hat die Arbeitswelt fundamental verändert. Plötzlich erkannten Millionen von Unternehmern: Warum hohe Steuern zahlen, wenn das Business komplett ortsunabhängig funktioniert?

Diese Erkenntnis führt zu einem globalen Steuerwettbewerb um die klügsten Köpfe. Dubai steht dabei ganz vorne – mit einem Angebot, das auf den ersten Blick zu gut klingt, um wahr zu sein.

Warum Dubai bei Remote-Workern so beliebt geworden ist

Stellen Sie sich vor: 0% Einkommensteuer, 0% Corporate Tax bei Qualifying Income, und das alles in einer Stadt, die technologisch auf dem neuesten Stand ist. Dazu kommt die strategische Lage zwischen Europa und Asien.

Doch natürlich gibt es auch Schattenseiten. Die Lebenshaltungskosten sind gestiegen, das Klima ist gewöhnungsbedürftig, und die Economic Substance Regeln verlangen echte Präsenz.

Der globale Wettbewerb um Remote-Worker

Dubai konkurriert nicht nur mit traditionellen Offshore-Destinationen. Portugal lockt mit dem NHR-Programm, Zypern mit dem Non-Dom Status, Estland mit der E-Residency.

Gleichzeitig verschärfen EU-Länder ihre Regeln für Wegzugbesteuerung. Deutschland hat die Funktionsverlagerung strenger definiert, Frankreich die Exit-Tax ausgeweitet.

In diesem Umfeld positioniert sich Dubai als Premium-Alternative – nicht billig, aber professionell und rechtssicher.

Dubai Free Zone: 0% Steuern für Remote-Worker – Wie das funktioniert

Das Herzstück der Dubai-Strategie sind die Free Zones. Diese Sonderwirtschaftszonen bieten steuerliche Privilegien, die bei korrekter Strukturierung zu 0% Besteuerung führen können.

Qualifying Free Zone Person: Die goldene Regel

Als Qualifying Free Zone Person (QFZP) zahlen Sie 0% Corporate Tax auf Qualifying Income. Das sind Einkünfte aus Geschäftstätigkeiten innerhalb der Free Zone oder mit ausländischen Kunden.

Wichtig: Geschäfte mit dem UAE-Mainland werden mit 9% besteuert. Für reine Remote-Businesses ist das meist irrelevant.

Die beliebtesten Free Zones für Remote-Worker

  • DIFC (Dubai International Financial Centre): Premium-Option für Finanzdienstleister, hohe Glaubwürdigkeit
  • DMCC (Dubai Multi Commodities Centre): Flexibel für verschiedene Geschäftsmodelle
  • IFZA (International Free Zone Authority): Kostengünstiger Einstieg für kleinere Unternehmen
  • ADGM (Abu Dhabi Global Market): Alternative zu Dubai mit ähnlichen Vorteilen

Einkommensteuer: Wirklich 0% für Privatpersonen?

Ja, die UAE erheben keine Einkommensteuer auf Privatpersonen. Diese Regelung gilt unabhängig von der Höhe des Einkommens.

Allerdings müssen Sie UAE-Steuerresident werden. Dafür benötigen Sie mindestens 183 Tage physische Anwesenheit pro Jahr – oder alternative Nachweise wie Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt.

Die Wegzugbesteuerung aus Deutschland bleibt davon unberührt. Hier gelten weiterhin die deutschen Regeln mit ihren jeweiligen Freibeträgen.

Lebenshaltungskosten Dubai: Der ehrliche Kostenvergleich für Remote-Worker

Dubai ist nicht billig. Das sollten Sie von Anfang an wissen. Die Stadt konkurriert mit London und New York – entsprechend sind die Preise.

Wohnkosten: Der größte Posten

Die Mieten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Ein angemessenes 1-Bedroom-Apartment in Dubai Marina oder JLT kostet 80.000-120.000 AED pro Jahr (ca. 20.000-30.000 Euro).

Luxuriöse 2-Bedroom-Wohnungen in Premium-Lagen wie Downtown oder DIFC beginnen bei 150.000 AED jährlich (ca. 37.500 Euro).

Wohnungstyp Lage Kosten pro Jahr (AED) Kosten pro Jahr (EUR)
Studio Dubailand 35.000-50.000 8.750-12.500
1-Bedroom Dubai Marina 80.000-120.000 20.000-30.000
2-Bedroom Downtown Dubai 150.000-250.000 37.500-62.500
Villa Arabian Ranches 200.000-400.000 50.000-100.000

Lebenshaltung und Alltagskosten

Essen gehen ist teurer als in Deutschland. Ein Mittelklasse-Restaurant kostet 100-150 AED für zwei Personen (25-37 Euro). Lebensmittel im Supermarkt sind etwa 20-30% teurer als in deutschen Großstädten.

Dafür sind viele Services günstiger: Haushaltshilfe, Wäscherei, oder der Uber zur nächsten Mall. Das kann den Alltag erheblich erleichtern.

Transport und Mobilität

Ein eigenes Auto ist fast unverzichtbar. Ein Mittelklassewagen kostet etwa 1.200-2.000 AED monatlich (300-500 Euro) inklusive Versicherung und Wartung.

Die Metro ist effizient, aber das Netz ist begrenzt. Uber und Careem sind zuverlässig und für Gelegenheitsfahrten günstiger als ein eigenes Auto.

Versteckte Kosten: DEWA und Sonstiges

DEWA (Dubai Electricity and Water Authority) kann im Sommer überraschen. Bei extremer Kühlung kommen schnell 500-800 AED monatlich zusammen (125-200 Euro).

Internet und Telefon sind hochwertig, aber teuer. Rechnen Sie mit 300-500 AED monatlich für gute Pakete (75-125 Euro).

Dubai vs. Portugal: NHR-Programm gegen Free Zone – Der Steuervergleich

Portugal war lange der Geheimtipp für deutsche Unternehmer. Das NHR-Programm (Non-Habitual Resident) bot zehn Jahre steuerliche Vorteile. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Portugal NHR: Was noch funktioniert

Seit 2024 ist das NHR-Programm für neue Antragsteller geschlossen. Bestehende Teilnehmer können ihre zehn Jahre noch nutzen – danach greift die normale portugiesische Besteuerung.

Ausländische Einkünfte waren unter NHR oft steuerfrei oder begünstigt besteuert. Inländische Einkünfte unterlagen reduzierten Sätzen je nach Tätigkeitsart.

Lebenshaltungskosten Portugal vs. Dubai

Portugal ist deutlich günstiger. Eine vergleichbare Wohnung in Lissabon oder Porto kostet 50-70% weniger als in Dubai. Restaurants und Lebensmittel sind ebenfalls deutlich günstiger.

Allerdings hinkt die Infrastruktur hinterher. Internet-Geschwindigkeiten und allgemeine Digitalisierung erreichen nicht Dubais Standards.

Kostenpunkt Dubai (EUR/Monat) Lissabon (EUR/Monat) Ersparnis Portugal
2-Bedroom Zentrum 3.000-5.000 1.500-2.500 50%
Lebensmittel 800-1.200 400-600 50%
Restaurant (2 Pers.) 50-75 25-40 50%
Auto + Versicherung 400-600 200-300 50%

Steuerliche Gesamtbetrachtung

Dubai gewinnt langfristig. Während Portugal nach Ende des NHR-Status bis zu 48% Steuern auf Welteinkommen erhebt, bleiben Sie in Dubai bei 0%.

Für Unternehmer mit hohen Gewinnen überwiegen die Steuervorteile Dubais die höheren Lebenshaltungskosten deutlich.

Aufenthaltsbestimmungen im Vergleich

Portugal verlangt mindestens 16 Tage pro Jahr für die Steuerresidenz. Dubai ist strenger: 183 Tage oder nachweisbarer Lebensmittelpunkt.

Dafür erhalten Sie in Dubai mit dem Residence Visa echte Rechtssicherheit. Portugal diskutiert regelmäßig über Verschärfungen der Regeln.

Dubai vs. Zypern: Non-Dom Status gegen UAE Residence – Was lohnt sich mehr?

Zypern gilt als das Dubai der EU – ein etwas übertriebener Vergleich, aber mit wahrem Kern. Der Non-Dom Status bietet erhebliche steuerliche Vorteile bei EU-Rechtssicherheit.

Zypern Non-Dom: Die EU-Alternative

Als Non-Dom zahlen Sie in Zypern keine Steuern auf Dividenden, Zinsen und Mieteinkünfte aus dem Ausland. Auch Veräußerungsgewinne sind meist steuerfrei.

Geschäftseinkünfte unterliegen 12,5% Corporate Tax – deutlich mehr als Dubai, aber immer noch EU-weit konkurrenzfähig.

Lebenshaltungskosten: Mediterraner Charme vs. Wüstenmetropole

Zypern ist erheblich günstiger als Dubai. Eine schöne Wohnung in Limassol kostet etwa die Hälfte der Dubaianer Preise. Restaurants und Alltagskosten liegen auf italienischem Niveau.

Dafür ist die Infrastruktur begrenzter. Außerhalb der Hauptorte wird es schnell ländlich. Für internationale Business-Meetings ist Dubai besser positioniert.

Banking und Finanzdienstleistungen

Beide Länder bieten erstklassige Banking-Services. Zypern punktet mit EU-Passporting-Rechten, Dubai mit globaler Vernetzung und höherer politischer Stabilität.

Die Kontoeröffnung ist in beiden Destinationen für seriöse Geschäftsmodelle unproblematisch. Dubai hat jedoch den Ruf, pragmatischer bei komplexeren Strukturen zu sein.

Aufenthaltsbestimmungen und Flexibilität

Zypern verlangt nur 60 Tage physische Anwesenheit für den Non-Dom Status. Dubai ist mit 183 Tagen deutlich strenger.

Dafür bietet Dubai mehr Visa-Flexibilität. Das Golden Visa ermöglicht zehnjährige Aufenthalte ohne Verlängerung. Zyperns Permanent Residence ist an Investitionen gekoppelt.

Dubai vs. Estland: E-Residency gegen physische Residenz im Steuervergleich

Estland hat mit der E-Residency einen innovativen Weg gewählt. Sie können eine estnische Gesellschaft komplett digital führen – ohne jemals nach Tallinn zu reisen.

Estland E-Residency: Digital-first Ansatz

Die estnische OÜ (Osaühing) zahlt nur dann Steuern, wenn Gewinne ausgeschüttet werden. Solange Sie reinvestieren, bleiben die Gewinne unversteuert.

Bei Ausschüttung fallen 20% Steuern an – plus eventuelle deutsche Besteuerung bei deutscher Steuerresidenz. Die E-Residency allein begründet keine estnische Steuerresidenz.

Kostenvergleich: Baltikum vs. Golfstaat

Eine estnische OÜ kostet etwa 190 Euro Gründung plus 300-500 Euro jährliche Buchhaltung. Dubai-Gesellschaften starten bei 5.000-15.000 Euro Setup-Kosten.

Dafür bleiben die Lebenshaltungskosten bei der E-Residency flexibel – Sie können überall leben, solange Sie nicht estnischer Steuerresident werden.

Compliance und Substanzanforderungen

Estland verlangt echte Geschäftstätigkeit und ordentliche Buchhaltung. Briefkastenfirmen werden nicht toleriert. Die EU-Regeln zur Hinzurechnungsbesteuerung (CFC) greifen bei passivem Einkommen.

Dubai fordert Economic Substance bei entsprechenden Aktivitäten. Dafür erhalten Sie echte Steuerresidenz mit allen Vorteilen für die persönliche Besteuerung.

Langfristige Perspektive

Estland eignet sich für den Aufbau von Unternehmenswerten ohne sofortige Besteuerung. Dubai passt besser für hohe laufende Entnahmen ohne Steuerbelastung.

Bei Millionen-Exits zahlen Sie in Estland 20% auf den Gewinn. In Dubai können Veräußerungsgewinne bei richtiger Struktur steuerfrei bleiben.

Dubai vs. Singapur: Zwei Premium-Finanzplätze im direkten Vergleich

Singapur und Dubai gelten als die Premium-Alternativen zu traditionellen Offshore-Jurisdiktionen. Beide bieten Rechtssicherheit, erstklassige Infrastruktur und attraktive Steuersysteme.

Singapur: Steueroptimierung in Perfektion

Singapurs Steuersystem ist komplex, aber optimierbar. Ausländische Einkünfte sind oft steuerfrei, wenn sie nicht nach Singapur überwiesen werden.

Die Corporate Tax beginnt bei 17%, kann aber durch verschiedene Incentives auf 0-10% reduziert werden. Für bestimmte Geschäftsmodelle gibt es steuerfreie Zeiträume.

Lebenshaltungskosten: Asien-Pazifik vs. Naher Osten

Singapur ist minimal teurer als Dubai. Wohnungen kosten ähnlich viel, Essen gehen ist günstiger, Autos sind durch hohe Steuern deutlich teurer.

Die Qualität der Infrastruktur ist in beiden Städten hervorragend. Singapur punktet mit dem besten öffentlichen Verkehr der Welt, Dubai mit großzügigeren Wohnungen.

Vergleichspunkt Dubai Singapur Vorteil
Einkommensteuer 0% 0-22% Dubai
Corporate Tax 0-9% 0-17% Dubai
Rechtssicherheit Sehr hoch Sehr hoch Unentschieden
Banking Sehr gut Exzellent Singapur
Zeitzone UTC+4 UTC+8 Kommt drauf an

Aufenthaltsbestimmungen und Visa-Politik

Singapur ist strenger bei der Visa-Vergabe. Sie benötigen meist ein lokales Business oder hohe Investitionen. Dubai ist flexibler mit Golden Visa und Freelance Permits.

Beide Länder verlangen substanzielle Präsenz für echte Steuerresidenz. Singapur akzeptiert 183 Tage, Dubai ebenfalls – aber Dubai prüft genauer.

Strategische Überlegungen

Für Europa-fokussierte Businesses ist Dubai besser positioniert. Vier Stunden nach London, sieben nach Frankfurt – ideal für Remote-Teams.

Singapur eignet sich besser für Asien-Geschäfte oder Fintech-Unternehmen, die von der regulatorischen Sandbox profitieren möchten.

Economic Substance und Mindestaufenthalt: Die versteckten Pflichten in Dubai

Dubais 0%-Angebot ist nicht bedingungslos. Economic Substance Regeln (ESR) und Mindestaufenthalte sorgen dafür, dass nur echte Residents profitieren.

Economic Substance Requirements: Was Sie wissen müssen

ESR greifen bei bestimmten Geschäftstätigkeiten: Holding, IP-Verwaltung, Finanzdienstleistungen, Shipping und Hauptquartiers-Funktionen.

Sie müssen dann nachweisen: angemessene Anzahl qualifizierter Mitarbeiter, angemessene Betriebsausgaben und Kernaktivitäten in den UAE.

Kernaktivitäten und Substanznachweis

Für Remote-Businesses bedeutet das konkret: Wenn Sie IP entwickeln oder Holding-Funktionen ausüben, brauchen Sie echte Präsenz in Dubai.

Ein reiner Trading-Business oder Service-Dienstleistungen sind meist nicht ESR-relevant. Aber: Die Grenzen sind fließend und entwickeln sich weiter.

Mindestaufenthalt: 183 Tage oder mehr?

Für UAE-Steuerresidenz brauchen Sie 183 Tage physische Anwesenheit oder einen anderen nexus wie Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt.

Die Steuerbehörde prüft zunehmend genauer. Hotel-Aufenthalte zählen weniger als eigene Wohnung. Business-Aktivitäten sollten nachweisbar in Dubai stattfinden.

Compliance-Aufwand und laufende Pflichten

UAE-Gesellschaften müssen IFRS-konforme Bücher führen und jährlich einreichen. Das kostet 3.000-8.000 Euro jährlich bei professioneller Abwicklung.

Dazu kommen Visa-Verlängerungen, Emirates ID-Updates und regelmäßige Behördengänge. Ohne lokalen Service-Provider wird es kompliziert.

  • Jährliche Buchhaltung: 3.000-8.000 EUR bei IFRS-Standard
  • Audit-Pflicht: Ab 3 Mio. AED Umsatz oder 3 Mio. AED Bilanzsumme
  • Corporate Tax Return: Seit 2023 für alle UAE-Gesellschaften
  • Economic Substance Report: Bei ESR-relevanten Aktivitäten
  • Ultimate Beneficial Owner Register: Offenlegung der wirtschaftlichen Eigentümer

Visa-Optionen für Remote-Worker in Dubai: Golden Visa vs. Freelance Permit

Dubai bietet verschiedene Visa-Wege für Remote-Worker. Die Wahl entscheidet über Ihre Flexibilität, Kosten und steuerliche Situation.

Golden Visa: Der Premium-Weg

Das 10-Jahre-Golden-Visa richtet sich an Investoren, Fachkräfte und Unternehmer. Sie benötigen entweder eine Immobilie ab 2 Mio. AED (ca. 500.000 Euro) oder eine Gesellschaft mit entsprechender Kapitalausstattung.

Vorteile: Lange Gültigkeit, Multiple Entry, Familie inklusive. Nachteile: Hohe Investition, strenge Aufenthaltsregeln.

Freelance Permit: Flexibel und günstig

Verschiedene Free Zones bieten Freelance Permits ab 3.000-8.000 AED (750-2.000 Euro) jährlich. Sie erhalten ein Residence Visa und können legal arbeiten.

Perfekt für Consultants, Designer oder Content-Creator. Einschränkung: Meist nur bestimmte Aktivitäten erlaubt, keine Angestellten möglich.

Investor Visa über Gesellschaftsgründung

Mit einer Free Zone-Gesellschaft erhalten Sie automatisch ein Residence Visa. Mindestkapital variiert je nach Free Zone zwischen 1.000-50.000 AED.

Das ist der Standardweg für ernsthafte Unternehmer. Sie können Angestellte einstellen, Bankkonten eröffnen und alle Geschäftstätigkeiten ausüben.

Remote Work Visa: Die neue Option

Seit 2021 gibt es ein spezielles Remote Work Visa für Angestellte ausländischer Unternehmen. Sie zahlen keine UAE-Steuern auf das ausländische Gehalt.

Voraussetzung: Mindestgehalt von 5.000 USD monatlich und Arbeitsvertrag mit ausländischem Arbeitgeber. Laufzeit: 1 Jahr, verlängerbar.

Visa-Typ Kosten Laufzeit Geschäftstätigkeit Familie
Golden Visa 500.000+ EUR 10 Jahre Unbegrenzt Inklusive
Freelance Permit 750-2.000 EUR 1-3 Jahre Begrenzt Extra Kosten
Investor Visa 5.000-15.000 EUR 2-3 Jahre Unbegrenzt Sponsoring möglich
Remote Work Visa 1.500 EUR 1 Jahr Nur Angestellte Nicht möglich

Praxisbeispiel: Vollständige Kostenrechnung für Remote-Worker in Dubai 2025

Lassen Sie mich Ihnen eine realistische Kalkulation zeigen. Nehmen wir einen SaaS-Gründer mit 500.000 Euro Jahresgewinn, der von Deutschland nach Dubai wechselt.

Ausgangssituation: SaaS-Unternehmer aus München

Unser Beispiel-Unternehmer führt ein B2B-SaaS mit internationaler Kundschaft. 90% der Kunden sitzen außerhalb Deutschlands. Das Business läuft komplett remote.

In Deutschland zahlt er etwa 45% Steuern (Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer). Bei 500.000 Euro Gewinn bleiben ihm etwa 275.000 Euro netto.

Setup-Kosten Dubai: Einmalige Investition

  • DMCC Free Zone Gesellschaft: 8.500 EUR (inklusive License, Visa-Unterstützung)
  • Büro-Setup (Shared Office): 2.500 EUR jährlich
  • Anwalt und Beratung: 5.000 EUR einmalig
  • Bankonto-Eröffnung: 1.500 EUR (inkl. Gebühren und Mindesteinlage)
  • Umzug und Setup: 8.000 EUR

Gesamte Setup-Kosten: 25.500 EUR

Laufende Kosten Dubai: Jährliche Ausgaben

Kostenpunkt Kosten pro Jahr (EUR) Anmerkungen
Wohnung (2-Bedroom, Marina) 30.000 Gehoben, aber nicht Luxus
Lebenshaltung 18.000 Essen, Transport, Freizeit
Gesellschafts-License 4.000 DMCC Renewal
Buchhaltung und Compliance 6.000 IFRS-Standard
Visa und Emirates ID 1.500 Verlängerungen
Versicherungen 3.000 Kranken-, Auto-, Haftpflicht
Büro (Shared Space) 2.500 Substance-Nachweis

Gesamte laufende Kosten: 65.000 EUR jährlich

Steuerliche Ersparnis: Die Rechnung geht auf

In Deutschland: 500.000 EUR Gewinn, 225.000 EUR Steuern, 275.000 EUR netto

In Dubai: 500.000 EUR Gewinn, 0 EUR UAE-Steuern, minus 65.000 EUR Lebenskosten = 435.000 EUR verfügbar

Jährliche Ersparnis: 160.000 EUR

Break-Even und Langfristbetrachtung

Die Setup-Kosten amortisieren sich in weniger als zwei Monaten. Ab dem ersten vollen Jahr sparen Sie netto 160.000 Euro – bei vergleichbarem Lebensstandard.

Wichtig: Diese Rechnung gilt nur bei korrekter Struktur und Einhaltung aller Substanzanforderungen. Deutsche Wegzugbesteuerung ist zusätzlich zu berücksichtigen.

Risiken und Nachteile ehrlich betrachtet

Nicht alles ist Gold, was glänzt. Das Klima ist gewöhnungsbedürftig, die soziale Isolation kann belastend sein. Geschäftsreisen nach Deutschland werden teurer und aufwendiger.

Zudem besteht politisches Risiko: Steuergesetze können sich ändern, internationale Abkommen die Vorteile schmälern.

Häufige Fragen zu Remote Work und Steuern in Dubai

Muss ich wirklich 183 Tage in Dubai verbringen?

Ja, für UAE-Steuerresidenz sind 183 Tage physische Anwesenheit der sicherste Weg. Alternativ können Sie mit Hauptwohnsitz und nachweisbarem Lebensmittelpunkt auch bei weniger Tagen Steuerresident werden, aber das ist risikoreicher und schwerer nachweisbar.

Kann ich meine deutsche GmbH nach Dubai verlagern?

Eine Verlegung des Verwaltungssitzes ist möglich, aber komplex. Meist ist eine Neugründung in Dubai und kontrollierte Abwicklung der deutschen Gesellschaft der sauberere Weg. Lassen Sie sich unbedingt von Experten beraten.

Wie hoch sind die Wegzugsteuern aus Deutschland?

Bei Beteiligungen über 1% an Kapitalgesellschaften und Wegzug in Niedrigsteuerländer greift die Wegzugbesteuerung. Sie zahlen auf stille Reserven, als hätten Sie verkauft. Bei hohen Unternehmenswerten können das erhebliche Summen sein.

Funktioniert Dubai auch für Amazon FBA Seller?

Ja, aber mit Einschränkungen. Das intellektuelle Eigentum (Marken, Lizenzen) kann in Dubai liegen, physische Lager und Fulfillment meist in der EU. Die Gewinnverteilung muss arms length erfolgen und den Substanzanforderungen genügen.

Was passiert bei Geschäften mit deutschen Kunden?

Deutsche Quellensteuer kann anfallen, je nach Art der Dienstleistung. Beratung, Software-Lizenzen oder Lizenzgebühren können quellensteuerpflichtig sein. Das Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-UAE hilft, aber eliminiert nicht alle Probleme.

Ist Dubai wirklich sicher für Unternehmer?

Dubai gilt als sehr sicher, sowohl persönlich als auch geschäftlich. Die Rechtssicherheit ist hoch, die Gerichte funktionieren nach britischem Recht (in den Free Zones). Politisch sind die UAE stabil, aber regionale Spannungen können nie ganz ausgeschlossen werden.

Kann ich meine Familie mitnehmen?

Ja, mit einem Investor Visa oder Golden Visa können Sie Familienangehörige sponsern. Spouse und Kinder erhalten eigene Residence Visas. Für Kinder gibt es ausgezeichnete internationale Schulen, allerdings sind die Kosten erheblich (15.000-40.000 EUR jährlich).

Was ist mit der Krankenversicherung?

Dubai verlangt eine lokale Krankenversicherung für alle Residents. Die Kosten liegen bei 1.500-4.000 EUR jährlich je nach Deckung. Die medizinische Versorgung ist exzellent, aber teuer ohne Versicherung.

Wie kompliziert ist die Kontoeröffnung?

Mit UAE-Residenz und seriösem Geschäftsmodell ist die Kontoeröffnung unkompliziert. Emirates NBD, ADCB und FAB sind etablierte Partner. Rechnen Sie mit 2-4 Wochen Bearbeitungszeit und Mindesteinlagen von 3.000-25.000 AED je nach Bank.

Lohnt sich Dubai auch bei geringeren Gewinnen?

Unter 200.000 EUR Jahresgewinn wird es schwierig. Die Fixkosten in Dubai sind hoch, die deutsche Steuerbelastung bei niedrigeren Einkommen moderater. Ab 300.000 EUR wird Dubai interessant, ab 500.000 EUR sehr attraktiv.

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