Was sind PRO Services in Dubai? Die Grundlagen für Unternehmer

Wenn Sie als deutscher Unternehmer nach Dubai expandieren, werden Sie schnell feststellen: Die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre ganz eigenen bürokratischen Eigenarten. Hier kommen PRO Services ins Spiel – ein spezialisierter Dienstleistungssektor, der ausländischen Geschäftsinhabern den Weg durch das Behördenlabyrinth ebnet.

PRO steht dabei für Public Relations Officer – ein Begriff, der historisch gewachsen ist und heute weit mehr umfasst als klassische Öffentlichkeitsarbeit.

Definition und Abgrenzung zu herkömmlichen Dienstleistungen

Ein PRO Service Provider ist im Kern ein lizenzierter Vermittler zwischen Ihrem Unternehmen und den emiratischen Behörden. Diese Dienstleister verstehen die komplexen Verfahren von MOHRE (Ministry of Human Resources and Emiratisation), GDRFA (General Directorate of Residency and Foreigners Affairs) und weiteren Institutionen aus dem Effeff.

Der entscheidende Unterschied zu deutschen Beratungsunternehmen liegt in der operativen Komponente. Während ein Steuerberater in München Ihnen Ratschläge gibt, erledigt ein PRO Provider in Dubai die Behördengänge tatsächlich für Sie – von der Antragsstellung bis zur Abholung der fertigen Dokumente.

Diese Praxisnähe macht den Unterschied. Denn in Dubai entscheiden oft persönliche Beziehungen und kulturelles Verständnis über Erfolg oder Misserfolg eines Antrags.

Rechtlicher Rahmen und Lizenzierung von PRO Companies

Nicht jeder kann sich PRO Service Provider nennen. Das UAE Federal Law Nr. 2 von 2015 regelt die Lizenzierung streng. Seriöse Anbieter verfügen über eine entsprechende Commercial License und sind bei der jeweiligen Economic Department registriert.

Besonders wichtig für deutsche Unternehmer: PRO Companies müssen mindestens einen emiratischen Partner haben, der als Local Service Agent fungiert. Diese Regelung sorgt für lokale Verankerung, kann aber auch zu Interessenkonflikten führen.

Prüfen Sie daher immer die Lizenzierung Ihres PRO Providers. Eine gültige License Number sollte transparent kommuniziert werden – Vorsicht vor Anbietern, die hier ausweichen.

Die wichtigsten Behördengänge in Dubai: Von Emirates ID bis Trade License

Als deutscher Unternehmer in Dubai durchlaufen Sie verschiedene behördliche Stationen. Diese Reise beginnt meist mit der Visa-Beantragung und endet mit der vollständigen Geschäftsregistrierung. Jeder Schritt hat seine Tücken.

Die gute Nachricht: Mit dem richtigen PRO Provider an Ihrer Seite verwandelt sich das bürokratische Hindernisrennen in einen strukturierten Prozess.

Visa- und Aufenthaltsangelegenheiten mit GDRFA und MOHRE

Ihr erster Kontaktpunkt ist meist die GDRFA für Visa-Angelegenheiten. Hier beantragen Sie Ihr Initial Residence Visa – die Grundlage für alle weiteren Schritte. Der Prozess umfasst Medical Tests, Emirates ID-Beantragung und die finale Visa-Stempelung.

Besonders komplex wird es bei Employment Visas für deutsche Mitarbeiter. MOHRE verlangt hier detaillierte Qualifikationsnachweise, die oft ins Arabische übersetzt und beglaubigt werden müssen. Ein spezialisierter PRO Provider kennt die aktuellen Anforderungen und vermeidet kostspielige Ablehnungen.

Die Emirates ID – Ihr lokaler Personalausweis – ist dabei der Schlüssel zu fast allem: Bankkonto, Mietvertrag, Internetanschluss. Ohne diese ID-Karte stehen Sie in Dubai buchstäblich vor verschlossenen Türen.

Geschäftslizenzierung und Municipality-Verfahren

Die Trade License ist das Herzstück Ihrer Dubai-Struktur. Je nach Freezone variieren die Anforderungen erheblich. Dubai International Financial Centre (DIFC) hat andere Standards als Dubai Silicon Oasis oder JAFZA.

Kompliziert wird es bei Activities, die Genehmigungen der Dubai Municipality erfordern. Restaurants, Einzelhandel oder bestimmte Beratungsdienstleistungen durchlaufen zusätzliche Prüfungen. Hier zahlt sich die Expertise eines erfahrenen PRO Providers aus, der die verschiedenen Behörden-Silos versteht.

Ein häufiger Fehler deutscher Unternehmer: Sie unterschätzen die Bedeutung der korrekten Activity-Beschreibung. Eine unpräzise Formulierung kann später zu Compliance-Problemen führen, wenn Ihr tatsächliches Geschäft nicht zur registrierten Aktivität passt.

Banking-Setup und Financial Services Regulatory Authority

Das Bankkonto-Setup ist für viele deutsche Unternehmer der frustrierendste Teil des Dubai-Setups. Die Banken haben seit 2020 ihre KYC-Anforderungen (Know Your Customer) deutlich verschärft. Emirates NBD, ADCB und First Abu Dhabi Bank verlangen umfangreiche Dokumentationen.

Hier zeigt sich der Wert professioneller PRO Services besonders deutlich. Etablierte Provider haben direkte Kontakte zu den Commercial Banking Teams und kennen die spezifischen Anforderungen jeder Bank. Sie wissen beispielsweise, dass HSBC UAE strengere Substance-Nachweise verlangt als lokale Banken.

Die FSRA (Financial Services Regulatory Authority) spielt eine wichtige Rolle bei regulierten Finanzaktivitäten. Falls Ihr Unternehmen Investment Advisory oder Asset Management anbietet, sind zusätzliche Lizenzen erforderlich – ein Bereich, in dem Spezialkenntnisse unverzichtbar sind.

VIP Services vs. Standard-Abwicklung: Kosten-Nutzen-Analyse für Unternehmer

Die Entscheidung zwischen VIP- und Standard-Services ist mehr als eine Komfortfrage. Sie beeinflusst Ihre Zeitplanung, Liquidität und letztendlich den Erfolg Ihres Dubai-Projekts. Lassen Sie uns die Zahlen sprechen.

VIP-Services bedeuten in Dubai konkret: Bevorzugte Terminvergabe, Express-Bearbeitung und oft sogar die Befreiung von Warteschlangen. Das klingt luxuriös – kann aber betriebswirtschaftlich hochgradig sinnvoll sein.

Zeitersparnis und Komfort bei VIP-Behandlung

Ein Standard-Visa-Antrag dauert bei GDRFA typischerweise 5-7 Werktage. Mit VIP-Service reduziert sich dies auf 1-2 Tage. Für einen deutschen Tech-Gründer, der sein Team schnell nach Dubai holen möchte, kann diese Zeitersparnis geschäftskritisch sein.

Konkret bedeutet VIP-Service beispielsweise bei der Emirates ID: Statt 10-14 Tagen Wartezeit erhalten Sie Ihren Ausweis in 3-5 Tagen. Das ermöglicht Ihnen, Bankkonto und Büro-Setup parallel zu starten, statt sequenziell zu warten.

Der Komfortfaktor ist besonders für vielbeschäftigte Unternehmer relevant. VIP-Kunden erhalten oft einen dedizierten Berater, englischsprachige Dokumentation und Updates per WhatsApp – Servicelevel, die in deutschen Behörden undenkbar wären.

Kostenvergleich und ROI-Betrachtung

Die VIP-Aufschläge variieren je nach Service zwischen 50% und 300%. Eine Emirates ID kostet regulär AED 370 (ca. 100 EUR), mit VIP-Service AED 1.100 (ca. 300 EUR). Der Aufschlag von 200 EUR erscheint erst hoch – relativiert sich aber, wenn Sie dadurch eine Woche früher geschäftsfähig sind.

Service Standard-Kosten VIP-Kosten Zeitersparnis
Emirates ID AED 370 (100 EUR) AED 1.100 (300 EUR) 7-10 Tage
Residence Visa AED 2.500 (680 EUR) AED 4.200 (1.140 EUR) 3-5 Tage
Trade License AED 15.000 (4.080 EUR) AED 22.000 (5.980 EUR) 5-7 Tage

Für einen E-Commerce-Seller, der in der Hochsaison nach Dubai wechselt, können diese eingesparten Wochen den ROI des gesamten Umzugs beeinflussen. Die Opportunitätskosten von Wartezeiten übersteigen oft die VIP-Gebühren deutlich.

Wann sich Premium-Services lohnen

VIP-Services rentieren sich besonders in drei Szenarien: Zeitkritische Projekte, komplexe Unternehmensstrukturen und bei hohen Opportunitätskosten von Verzögerungen.

Für einen Content Creator mit 2 Millionen Followern, der sein YouTube-Business nach Dubai verlagert, ist jeder Tag Delay potenziell fünfstellig teuer. Hier sind VIP-Services eine Versicherung gegen Umsatzausfälle.

Anders bei einem Consultant, der ohnehin remote arbeitet und flexibel planen kann. Hier rechtfertigen die Standard-Services oft vollkommen – solange die Timeline nicht geschäftskritisch ist.

Die Faustregel lautet: Wenn Ihr monatlicher Umsatz über 50.000 EUR liegt oder Sie zeitkritische Verträge haben, investieren Sie in VIP-Services. Die zusätzlichen Kosten amortisieren sich meist in wenigen Tagen.

Government Relations Services: Strategische Beziehungen zu Behörden aufbauen

Government Relations gehen weit über die einmalige Lizenzbeantragung hinaus. Sie umfassen die strategische Pflege von Behördenkontakten und proaktives Compliance-Management. Für deutsche Unternehmer, die langfristig in Dubai erfolgreich sein wollen, ist dieser Aspekt unverzichtbar.

Dabei unterscheidet sich das emiratische System fundamental von deutschen Behördenstrukturen. Persönliche Beziehungen und kulturelles Verständnis entscheiden oft über den Erfolg komplexer Anträge.

Langfristige Compliance und Beziehungspflege

Ihr Verhältnis zu emiratischen Behörden entwickelt sich über Jahre. Ein professioneller Government Relations Service dokumentiert alle Interaktionen, verfolgt Gesetzesänderungen und antizipiert behördliche Trends.

Konkret bedeutet das: Ihr Provider informiert Sie proaktiv über neue Economic Substance Rules, ändernde Visa-Bestimmungen oder verschärfte Anti-Geldwäsche-Regularien. Diese Früherkennung verhindert kostspielige Compliance-Verstöße.

Besonders wertvoll wird dies bei wiederkehrenden Verfahren. Ein etablierter Government Relations Provider hat beispielsweise bei MOHRE einen Track Record aufgebaut, der Ihre zukünftigen Employment Visa-Anträge beschleunigt. Diese Reputation ist unbezahlbar und nicht übertragbar.

Krisenmanagement und behördliche Problemlösung

Wenn Probleme auftreten – und sie werden auftreten – zeigt sich der wahre Wert professioneller Government Relations. Ein verspäteter Audit Report, ein abgelehnter Visa-Antrag oder regulatorische Nachfragen erfordern sofortiges, sachkundiges Handeln.

Hier zahlt sich die Investition in etablierte Provider aus. Sie kennen die entscheidenden Ansprechpartner in den Behörden, verstehen informelle Eskalationswege und können oft auch in aussichtslosen Situationen Lösungen finden.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein deutscher Performance-Marketing-Unternehmer erhielt von MOHRE eine Compliance-Nachfrage bezüglich seiner Employment Visas. Sein Government Relations Provider konnte durch direkten Kontakt zum zuständigen Beamten die Situation klären, bevor daraus ein offizielles Verfahren wurde. Diese Art der vorbeugenden Problemlösung ist typisch für erfahrene Provider.

Krisenmanagement umfasst auch die Vorbereitung auf regulatorische Änderungen. Wenn sich beispielsweise die Corporate Tax-Bestimmungen ändern, hilft Ihr Provider dabei, die Auswirkungen zu bewerten und rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen.

PRO Service Provider auswählen: Worauf Deutsche Unternehmer achten sollten

Die Auswahl des richtigen PRO Service Providers entscheidet maßgeblich über den Erfolg Ihres Dubai-Projekts. Dabei sollten Sie weit mehr als nur die Preise vergleichen. Die Qualitätsunterschiede sind erheblich – und die Konsequenzen einer Fehlentscheidung können Ihr gesamtes Setup gefährden.

Erfahrungsgemäß macht der Provider-Wechsel mitten im Setup-Prozess alles nur komplizierter und teurer.

Zertifizierungen und Referenzen prüfen

Beginnen Sie Ihre Due Diligence mit der Lizenzprüfung. Jeder seriöse PRO Provider muss eine gültige Commercial License der entsprechenden Economic Department besitzen. Diese License Number sollte auf der Website und in den Angebotsdokumenten klar ausgewiesen sein.

Zusätzlich sollten Sie nach spezifischen Zertifizierungen fragen. ADGM (Abu Dhabi Global Market) und DIFC haben eigene Akkreditierungsprogramme für Service Provider. Diese Zertifizierungen signalisieren ein höheres Qualitätsniveau und tiefere Compliance-Kenntnisse.

Bei den Referenzen achten Sie auf deutsche oder europäische Kunden in ähnlichen Branchen. Ein Provider, der hauptsächlich indische IT-Firmen betreut, versteht möglicherweise nicht die spezifischen Anforderungen deutscher E-Commerce-Seller oder Performance-Marketing-Agenturen.

Lassen Sie sich konkrete Case Studies zeigen. Wie lange dauerte das Setup eines vergleichbaren Unternehmens? Welche Herausforderungen traten auf und wie wurden sie gelöst? Seriöse Provider stellen diese Informationen gerne zur Verfügung – anonymisiert, aber detailliert.

Transparenz bei Gebühren und Zeitplänen

Intransparente Kostenstrukturen sind ein Warnsignal. Professionelle PRO Provider arbeiten mit detaillierten Kostenaufstellungen, die zwischen Behördengebühren und Service-Aufschlägen unterscheiden.

Eine typische transparente Aufstellung für ein Standard-Setup sieht etwa so aus:

  • Trade License (Behördengebühr): AED 15.000
  • Initial Approval (Service Fee): AED 3.000
  • Visa Processing (pro Person): AED 2.500 + AED 1.200 Service
  • Emirates ID (pro Person): AED 370 + AED 500 Service
  • Medical Tests: AED 320 + AED 200 Coordination

Misstrauen Sie Anbietern, die mit Pauschalpreisen arbeiten oder versteckte Kosten erst während des Prozesses offenlegen. Diese Praxis ist leider weit verbreitet und kann Ihr Budget sprengen.

Realistische Zeitpläne sind ebenso wichtig. Ein seriöser Provider kalkuliert Pufferzeiten für behördliche Verzögerungen ein. Wenn Ihnen jemand ein komplettes Setup in 10 Tagen verspricht, ist das unrealistisch – es sei denn, alle Services werden als VIP-Variante gebucht.

Deutschsprachiger Support und kulturelle Kompetenz

Sprachbarrieren können bei komplexen Behördenverfahren kritisch werden. Idealerweise bietet Ihr Provider deutschsprachigen Support – zumindest für die Kommunikation mit Ihnen als Kunde.

Noch wichtiger ist die kulturelle Kompetenz. Deutsche Unternehmer erwarten Pünktlichkeit, Verbindlichkeit und strukturierte Kommunikation. Viele lokale Provider sind darauf nicht eingestellt und arbeiten nach dem Prinzip Inshallah (so Gott will) – was zu Frustration auf beiden Seiten führt.

Prüfen Sie dies im Erstgespräch: Werden Ihre E-Mails prompt beantwortet? Sind die Antworten präzise und vollständig? Wird proaktiv über mögliche Verzögerungen informiert? Diese Details verraten viel über die Arbeitsweise des Providers.

Ein kulturell kompetenter Provider versteht auch die besonderen Compliance-Anforderungen deutscher Unternehmer. Er kennt die OECD-Regularien, versteht die Bedeutung wirtschaftlicher Substanz und kann bei der steuerlichen Planung unterstützen.

Kosten und Zeitrahmen: Realistische Budgetplanung für Behördengänge

Eine realistische Budgetplanung ist für deutsche Unternehmer essentiell – nicht nur wegen der Kosten selbst, sondern auch zur Liquiditätsplanung. Dubai-Behörden verlangen fast alle Gebühren im Voraus, und auch PRO Provider arbeiten meist mit Vorkasse.

Die gute Nachricht: Wenn Sie die Kostentreiber verstehen, können Sie gezielt optimieren und böse Überraschungen vermeiden.

Standardgebühren der Behörden vs. Service-Aufschläge

Die emiratischen Behörden veröffentlichen ihre Gebühren transparent. Das Department of Economic Development (DED) listet alle Trade License-Kosten auf seiner Website auf. Diese Transparenz erleichtert die Budgetplanung erheblich.

Hier die wichtigsten Behördengebühren für deutsche Unternehmer:

Leistung Behörde Standardgebühr Typischer Service-Aufschlag
Trade License (Freezone) Respective Authority AED 15.000-25.000 AED 3.000-8.000
Residence Visa GDRFA AED 2.500 AED 1.200-2.000
Emirates ID EIDA AED 370 AED 500-800
Medical Test Approved Centers AED 320 AED 200-400
Labor Card MOHRE AED 3.000 AED 1.500-2.500

Die Service-Aufschläge variieren je nach Provider und Service-Level erheblich. Premium-Provider verlangen oft 100-150% Aufschlag auf die Behördengebühren – bieten dafür aber auch entsprechend besseren Service.

Budgetieren Sie für ein Standard-Setup (1 Person, 1 Freezone-Unternehmen) etwa AED 35.000-45.000 (9.500-12.200 EUR) inklusive aller Gebühren und Services. VIP-Services erhöhen diesen Betrag um 30-50%.

Typische Bearbeitungszeiten und Beschleunigungsoptionen

Die Bearbeitungszeiten haben sich seit 2022 deutlich verbessert. Dubai Vision 2071 hat die Digitalisierung der Behörden vorangetrieben – mit spürbaren Ergebnissen für Unternehmer.

Realistische Zeitpläne für Standard-Services:

  1. Initial Approval (Trade License): 3-5 Werktage
  2. Entry Visa: 2-3 Werktage
  3. Medical Test: 1 Tag (Ergebnis nach 1-2 Tagen)
  4. Emirates ID Application: 1 Tag (Karte nach 10-14 Tagen)
  5. Residence Visa Stamping: 1-2 Werktage
  6. Labor Card: 3-5 Werktage

Gesamtdauer für ein komplettes Setup: 4-6 Wochen bei Standard-Services, 2-3 Wochen mit VIP-Services.

Beschleunigungsoptionen sind vielfältig, aber nicht bei allen Services verfügbar. Emirates ID kann beispielsweise über Prime Service in 3-5 Tagen ausgestellt werden – kostet aber das Dreifache der Standardgebühr.

Planen Sie Pufferzeiten ein. Ramadan, Eid-Feiertage und die Sommermonate Juli/August können zu Verzögerungen führen. Erfahrene PRO Provider informieren Sie proaktiv über solche saisonalen Faktoren.

Rechtliche Fallen und Compliance: Was Sie unbedingt beachten müssen

Die rechtliche Landschaft in Dubai entwickelt sich rasant. Neue Regulierungen, verschärfte Compliance-Anforderungen und internationale Abkommen beeinflussen laufend die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmer. Unwissenheit schützt vor Strafen nicht – und diese können empfindlich ausfallen.

Ein versierter PRO Provider fungiert als Ihr Compliance-Radar und warnt Sie vor potenziellen Fallstricken, bevor sie zu kostspieligen Problemen werden.

Economic Substance Requirements und ihre Auswirkungen

Die Economic Substance Regulations (ESR) von 2019 haben die Spielregeln für alle UAE-Unternehmen verändert. Deutsche Unternehmer müssen nachweisen, dass ihre UAE-Struktur echte wirtschaftliche Substanz hat – nicht nur ein Briefkasten-Unternehmen ist.

Konkret müssen Sie folgende Kernaktivitäten in den UAE durchführen:

  • Wichtige Managemententscheidungen treffen
  • Wesentliche Ausgaben tätigen
  • Qualifizierte Mitarbeiter vor Ort beschäftigen
  • Entsprechende Büroräume unterhalten

Für einen deutschen E-Commerce-Seller bedeutet das beispielsweise: Das Brand Management, die Supplier-Verhandlungen oder zumindest die strategische Geschäftsentwicklung müssen nachweislich in Dubai stattfinden. Ein rein administratives Büro reicht nicht mehr aus.

Die ESR-Berichte müssen jährlich bis zum 30. Juni eingereicht werden. Versäumnisse führen zu Geldstrafen zwischen AED 10.000 und AED 300.000 (2.700-81.500 EUR). Bei wiederholten Verstößen droht sogar die Lizenzentziehung.

Ihr PRO Provider sollte Sie bei der ESR-Compliance aktiv unterstützen – idealerweise bereits beim Setup, um spätere Probleme zu vermeiden.

Anti-Geldwäsche-Bestimmungen und KYC-Verfahren

Die UAE haben ihre Anti-Geldwäsche-Bestimmungen (AML) seit 2020 erheblich verschärft. Dies betrifft nicht nur Banken, sondern alle Unternehmen, die Finanzdienstleistungen anbieten oder hohe Bargeldtransaktionen abwickeln.

Als deutscher Unternehmer müssen Sie KYC-Verfahren (Know Your Customer) implementieren, wenn Sie:

  • Finanzdienstleistungen anbieten
  • Immobilientransaktionen abwickeln
  • Edelmetalle oder Schmuck handeln
  • Bargeldtransaktionen über AED 55.000 (15.000 EUR) durchführen

Die KYC-Anforderungen umfassen die Identitätsprüfung aller Kunden, die Dokumentation der Geschäftsbeziehung und kontinuierliche Überwachung verdächtiger Transaktionen. Verstöße können zu Lizenzentzug und strafrechtlicher Verfolgung führen.

Besonders für Performance-Marketing-Agenturen oder Coaches mit internationaler Klientel kann dies relevant werden. Wenn Sie hohe Summen von Kunden erhalten, müssen Sie deren Identität und die Herkunft der Gelder dokumentieren.

Professionelle PRO Provider helfen bei der Implementierung AML-konformer Prozesse und stellen sicher, dass Ihre Compliance-Dokumentation den aktuellen Standards entspricht. Diese Unterstützung ist besonders wertvoll, da sich die Bestimmungen regelmäßig ändern.

Die UAE Financial Intelligence Unit (FIU) führt regelmäßige Inspektionen durch. Eine ordnungsgemäße AML-Dokumentation ist daher nicht optional, sondern geschäftskritisch für jedes UAE-Unternehmen.

Häufig gestellte Fragen zu PRO Services in Dubai

Kann ich Behördengänge in Dubai selbst erledigen, ohne PRO Service?

Theoretisch ja, praktisch ist es extrem zeitaufwendig und fehleranfällig. Die meisten Behörden erwarten arabische oder englische Dokumente, und die Verfahren ändern sich häufig. Ein falscher Antrag kann zu monatelangen Verzögerungen führen. Für deutsche Unternehmer rechnet sich die Eigenbearbeitung selten.

Wie erkenne ich unseriöse PRO Service Provider?

Warnsignale sind: Keine transparente Lizenzangabe, unrealistisch niedrige Preise, Versprechen von 100% Erfolgsgarantie, Vorkasse ohne Vertrag oder fehlende Referenzen. Seriöse Provider zeigen ihre Commercial License offen und können konkrete Erfolgsbeispiele vorweisen.

Was passiert, wenn mein PRO Provider während des Setups Konkurs geht?

Dies ist ein reales Risiko, besonders bei kleineren Anbietern. Achten Sie darauf, dass alle behördlichen Dokumente auf Ihren Namen ausgestellt werden und Sie Kopien aller eingereichten Unterlagen erhalten. Etablierte Provider mit mehrjähriger Marktpräsenz sind hier sicherer.

Sind VIP-Services bei allen Behörden verfügbar?

Nein, nicht alle emiratischen Behörden bieten VIP- oder Express-Services an. Manche Verfahren haben feste Bearbeitungszeiten, die sich nicht beschleunigen lassen. Ihr PRO Provider sollte ehrlich kommunizieren, wo VIP-Services möglich sind und wo nicht.

Wie oft muss ich persönlich in Dubai anwesend sein?

Für die meisten Verfahren ist mindestens ein Besuch erforderlich – typischerweise für Medical Tests, Emirates ID-Aufnahme und Visa-Stempelung. Manche PRO Provider können die Anwesenheitspflicht durch Vollmachten reduzieren, aber ganz vermeiden lässt sie sich nicht.

Was kostet ein vollständiges Setup inklusive aller PRO Services?

Für ein Standard-Setup (1 Person, Freezone-Unternehmen) sollten Sie mit 12.000-18.000 EUR rechnen – inklusive aller Behördengebühren, PRO Services und VIP-Optionen. Zusätzliche Personen kosten etwa 3.000-5.000 EUR extra.

Können PRO Provider auch bei Bankkonto-Eröffnungen helfen?

Ja, viele PRO Provider haben direkte Kontakte zu Commercial Banking Teams und können die Bankkonto-Eröffnung erheblich beschleunigen. Sie kennen die spezifischen Anforderungen jeder Bank und bereiten die Dokumentation entsprechend vor.

Was passiert nach dem Setup – brauche ich weiterhin PRO Services?

Für laufende Compliance, Visa-Verlängerungen und behördliche Reporting-Pflichten sind fortlaufende PRO Services empfehlenswert. Viele Provider bieten Jahresverträge für das Compliance-Management an – typischerweise 3.000-8.000 EUR pro Jahr.

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