Deutsche Unternehmen, die den Schritt nach Dubai wagen, stehen vor einer entscheidenden Frage: Wo finden Sie den optimalen Bürostandort für Ihre UAE-Struktur?

Diese Entscheidung geht weit über reine Kostenfragen hinaus. Sie beeinflusst nicht nur Ihre steuerliche Position und Economic Substance-Nachweise, sondern auch die Wahrnehmung bei Kunden, Partnern und nicht zuletzt bei deutschen Finanzbehörden.

Dubai bietet heute eine beeindruckende Vielfalt an Business Districts – von der prestigeträchtigen Dubai International Financial Centre (DIFC) bis hin zu innovativen Tech-Hubs wie der Dubai Internet City. Jeder Standort bringt eigene Vorzüge, Preisstrukturen und regulatorische Besonderheiten mit sich.

In diesem umfassenden Vergleich erhalten Sie konkrete Einblicke in Mietpreise, Ausstattungsstandards und versteckte Kostenfaktoren. Mehr noch: Sie erfahren, welche Standorte für Ihre spezifische Unternehmensstruktur am besten geeignet sind und wie Sie dabei alle Substanzanforderungen erfüllen.

Das Ziel? Eine fundierte Entscheidung, die Ihrer Dubai-Strategie langfristig dient.

Die wichtigsten Business Districts in Dubai im Überblick

Dubai hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem Mosaik spezialisierter Geschäftsviertel entwickelt. Jeder District folgt einer klaren Positionierung und zieht entsprechende Branchen an.

Für deutsche Unternehmen sind dabei drei Faktoren besonders relevant: die regulatorische Umgebung, die Außenwirkung auf europäische Geschäftspartner und die praktische Eignung für Economic Substance-Nachweise.

DIFC – Das Finanzzentrum für internationale Unternehmen

Die Dubai International Financial Centre (DIFC) gilt als Kronjuwel unter Dubais Business Districts. Mit über 3.000 registrierten Unternehmen und einem eigenen Rechtssystem nach englischem Common Law bietet sie deutschen Finanzdienstleistern und Beratungsunternehmen eine vertraute Umgebung.

Was DIFC besonders macht: Hier finden Sie die höchste Konzentration internationaler Banken, Anwaltskanzleien und Consultingfirmen im Nahen Osten. Diese Nachbarschaft verleiht Ihrem Unternehmen automatisch Glaubwürdigkeit bei deutschen Geschäftspartnern.

Die Mietpreise bewegen sich zwischen 180 und 350 AED pro Quadratfuß jährlich (ca. 44-85 EUR/m²/Jahr), je nach Lage und Ausstattung. Premium-Büros in den ikonischen Gate-Türmen erreichen Spitzenpreise von bis zu 400 AED pro Quadratfuß.

Gebäude-Kategorie Mietpreis (AED/sqft/Jahr) Typische Bürogröße Service-Level
Premium (Gate Building) 350-400 2.000-10.000 sqft Full Service + Concierge
Class A (Central Park) 250-320 1.000-5.000 sqft Standard Business Services
Class B (Liberty House) 180-240 500-2.000 sqft Basic Services

Besonders relevant für deutsche Unternehmer: DIFC-Gesellschaften können unter bestimmten Voraussetzungen von der 0% Corporate Tax profitieren, wenn sie als Qualifying Free Zone Person gelten.

DMCC – Der Rohstoff- und Handelsstandort

Das Dubai Multi Commodities Centre (DMCC) positioniert sich als globaler Rohstoff-Hub. Für deutsche E-Commerce-Unternehmen und Trading-Gesellschaften bietet DMCC eine interessante Alternative zur DIFC.

Der Standort Jumeirah Lakes Towers (JLT) überzeugt durch eine ausgezeichnete Metro-Anbindung und eine lebendige Business-Community. Viele deutsche Mittelständler schätzen die weniger formelle Atmosphäre im Vergleich zur DIFC.

Die Mietpreise sind spürbar moderater: 120 bis 280 AED pro Quadratfuß jährlich, wobei neuere Türme wie das Almas Tower zu den höherpreisigen Optionen zählen.

Ein wichtiger Vorteil: DMCC bietet flexible Bürolösungen ab 200 Quadratfuß – ideal für kleinere Beratungsunternehmen oder Start-ups, die zunächst nur die Mindestanforderungen für Economic Substance erfüllen müssen.

Dubai Internet City – Tech-Hub für digitale Unternehmen

Für deutsche SaaS-Founder und Performance-Marketing-Agenturen ist Dubai Internet City (DIC) oft die erste Wahl. Der District beherbergt regionale Niederlassungen von Google, Microsoft und Facebook.

Diese Nachbarschaft sendet klare Signale an deutsche Kunden: Ihr Unternehmen bewegt sich im internationalen Tech-Ökosystem auf Augenhöhe mit den globalen Playern.

Die Mietpreise variieren stark nach Lage: Von 100 AED pro Quadratfuß in den älteren Gebäuden bis zu 220 AED in modernen Komplexen wie dem One Central. Coworking-Optionen starten bereits bei 1.500 AED monatlich für einen Dedicated Desk.

Besonders attraktiv: Viele DIC-Gebäude bieten integrierte Coworking-Spaces, Meeting-Räume und sogar Podcasting-Studios – perfekt für Content-Creator und Online-Trainer.

Die IT-Infrastruktur gilt als beispielhaft: Glasfaser-Internet mit bis zu 1 Gbit/s ist Standard, und die meisten Gebäude verfügen über redundante Stromversorgung und Backup-Systeme.

Mietpreise und Kostenfaktoren für Büroräume in Dubai 2025

Die Realität der Bürokosten in Dubai überrascht viele deutsche Unternehmer. Während die reinen Quadratmeterpreise oft niedriger ausfallen als in München oder Frankfurt, summieren sich die Nebenkosten zu beachtlichen Beträgen.

Ein durchdachter Kostenvergleich berücksichtigt nicht nur die Grundmiete, sondern auch Service Charges, Utilities und versteckte Gebühren, die schnell 30-50% der Grundmiete ausmachen können.

Preisvergleich der Premium-Standorte

Die Preisspanne zwischen den verschiedenen Business Districts hat sich in den letzten Jahren deutlich vergrößert. Während DIFC nach wie vor Premiumpreise verlangt, haben sich kostengünstigere Alternativen als durchaus respektable Standorte etabliert.

Business District Durchschnittspreis (EUR/m²/Jahr) Typische Bürogröße (m²) Gesamtkosten kleineres Büro (EUR/Jahr)
DIFC Premium 65-85 200-1.000 15.000-25.000
DMCC (JLT) 35-55 150-800 8.000-15.000
Dubai Internet City 30-50 100-600 7.000-12.000
Business Bay 25-40 120-500 6.000-10.000

Ein wichtiger Trend: Flexible Workspace-Anbieter wie WeWork oder Regus haben die Preisstrukturen verändert. All-inclusive-Pakete starten bei etwa 800-1.200 EUR monatlich für ein 2-3 Personen Büro – oft günstiger als traditionelle Mietverträge bei kleineren Flächen.

Zusatzkosten und versteckte Gebühren

Die Tücke liegt im Detail. Viele deutsche Unternehmer unterschätzen die Nebenkosten, die in Dubai üblich sind und meist separat abgerechnet werden.

Service Charges decken Reinigung, Sicherheit und Wartung ab. Sie bewegen sich zwischen 15 und 35 AED pro Quadratfuß jährlich – das entspricht etwa 15-30% der Grundmiete.

Utilities (Strom, Wasser, Internet) werden in Dubai meist direkt mit den Versorgern abgerechnet. Rechnen Sie mit 3-8 AED pro Quadratfuß für ein typisches Büro mit Klimaanlage.

Government Fees sind ein oft übersehener Kostenpunkt: 5% Housing Fee auf die Jahresmiete plus diverse Anmelde- und Genehmigungsgebühren summieren sich schnell auf 2.000-5.000 AED jährlich.

  • Parking: 200-800 AED monatlich pro Stellplatz (je nach Standort)
  • Security Deposit: Meist 10% der Jahresmiete, aber verhandelbar
  • Real Estate Commission: 2-5% bei Vertragsabschluss
  • DEWA Connection: 2.000 AED Anschlussgebühr für Strom/Wasser
  • Internet Setup: 500-2.000 AED je nach Provider und Bandbreite

Flexible Bürolösungen vs. langfristige Mietverträge

Deutsche Unternehmen, die zum ersten Mal nach Dubai expandieren, stehen vor einem klassischen Dilemma: Sicherheit langfristiger Mietverträge oder Flexibilität bei ungewissem Wachstum?

Traditionelle Mietverträge laufen meist über 1-3 Jahre und erfordern mehrere Monatsmieten als Kaution. Der Vorteil: Planungssicherheit und oft bessere Konditionen bei längeren Laufzeiten.

Flexible Workspace-Lösungen gewinnen jedoch deutlich an Attraktivität. Sie ermöglichen deutschen Unternehmen einen schrittweisen Aufbau ihrer Dubai-Präsenz ohne große Vorabinvestitionen.

Besonders interessant für Qualifying Free Zone Persons: Viele Flexible Office-Anbieter sind bereits für Economic Substance Requirements zertifiziert. Ihre Adresse erfüllt automatisch die Substanzanforderungen der UAE Corporate Tax.

Die Kostendifferenz hat sich verringert: Während flexible Büros früher 50-80% teurer waren, liegt der Aufschlag heute bei nur noch 20-30% – ein fairer Preis für die gewonnene Flexibilität.

Ausstattung und Services in Dubais Business Districts

Die Ausstattungsstandards in Dubais Premium-Business-Districts setzen internationale Maßstäbe. Für deutsche Unternehmen, die gewohnt sind, dass funktional oft wichtiger ist als prestigeträchtig, bietet Dubai eine angenehme Überraschung.

Moderne Bürogebäude sind hier nicht nur architektonische Statements, sondern durchdachte Business-Ökosysteme. Sie unterstützen die Arbeitsweise internationaler Teams und berücksichtigen die klimatischen Herausforderungen der Region.

IT-Infrastruktur und Digitalisierung

Dubai positioniert sich als Smart City – und das merken Sie sofort bei der IT-Infrastruktur der Business Districts. Glasfaser-Internet mit Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s bis 1 Gbit/s ist Standard, nicht Luxus.

Besonders beeindruckend: Die meisten Premium-Gebäude verfügen über redundante Internetverbindungen verschiedener Provider. Für SaaS-Unternehmen und Performance-Marketing-Agenturen bedeutet das faktisch null Ausfallzeiten.

Die Stromversorgung folgt ähnlich hohen Standards. Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und Backup-Generatoren gehören zur Grundausstattung. In DIFC-Gebäuden liegt die Verfügbarkeit bei über 99,9% – besser als in vielen deutschen Büroimmobilien.

Cloud-Connectivity ist hervorragend: Alle großen Cloud-Provider (AWS, Microsoft Azure, Google Cloud) haben lokale Rechenzentren in Dubai. Die Latenzzeiten zu deutschen Servern betragen meist unter 100ms – völlig ausreichend für videobasierte Zusammenarbeit.

Meeting-Räume und Konferenzausstattung

Deutsche Unternehmer schätzen die professionelle Meeting-Infrastruktur in Dubai. State-of-the-Art-Videokonferenzanlagen sind selbst in kleineren Büros üblich – ein wichtiger Vorteil für Teams, die regelmäßig mit deutschen Kollegen oder Kunden kommunizieren.

Typische Ausstattung in Premium-Buildings umfasst:

  • 4K-Videokonferenzsysteme mit automatischer Kamerasteuerung
  • Wireless Presentation – Laptops verbinden sich automatisch mit Displays
  • Simultaneous Translation Equipment für internationale Meetings
  • Catering-Services auf Abruf für Geschäftsessen
  • VIP-Lounges für wichtige Kundentermine

Die Buchung erfolgt meist über Apps oder digitale Screens. Spontane Meetings sind problemlos möglich – ein deutlicher Vorteil gegenüber starren deutschen Buchungssystemen.

Kostenpunkt: Meeting-Räume kosten zwischen 100 und 400 AED pro Stunde, abhängig von Größe und Ausstattung. Viele Vermieter bieten jedoch Pakete mit inkludierten Meeting-Stunden für Hauptmieter.

Concierge-Services und Business-Support

Hier zeigt sich Dubai von seiner serviceorientierten Seite. Premium-Business-Districts bieten Concierge-Services, die weit über typische Facility-Management-Aufgaben hinausgehen.

Praktische Business-Unterstützung umfasst:

  • Document Processing: Beglaubigungen, Übersetzungen, Apostille-Services
  • Government Liaison: Unterstützung bei Behördengängen und Genehmigungen
  • Visa Services: Koordination von Mitarbeiter- und Besuchervisa
  • Legal & Accounting Referrals: Vermittlung qualifizierter Dienstleister
  • Banking Introduction: Terminkoordination mit Business-Banking-Teams

Diese Services sind besonders wertvoll für deutsche Unternehmen in der Aufbauphase. Sie reduzieren administrative Hürden erheblich und beschleunigen die Geschäftstätigkeit.

Manche Gebäude bieten sogar Virtual Office-Pakete: Ihre UAE-Gesellschaft erhält eine prestigeträchtige DIFC- oder DMCC-Adresse, Postservice und gelegentliche Meeting-Raum-Nutzung – oft für unter 3.000 AED monatlich.

Das Niveau der Services korreliert deutlich mit der Miete. DIFC-Premium-Gebäude bieten 24/7-Concierge und mehrsprachiges Personal. In kostengünstigeren Districts beschränken sich die Services auf Grundfunktionen wie Reinigung und Sicherheit.

Rechtliche Anforderungen und Economic Substance für deutsche Unternehmen

Die Auswahl des richtigen Bürostandorts in Dubai ist nicht nur eine praktische, sondern auch eine regulatorische Entscheidung. Deutsche Unternehmen müssen sowohl UAE-Vorschriften als auch deutsche Außensteuergesetze berücksichtigen.

Die Economic Substance Regulations (ESR) der UAE haben die Anforderungen an physische Präsenz deutlich verschärft. Ein reines Briefkastenbüro reicht nicht mehr aus – echte Geschäftstätigkeit muss nachweisbar sein.

Substanzanforderungen für deutsche Unternehmen

Economic Substance bedeutet im UAE-Kontext: Ihr Unternehmen muss ausreichende wirtschaftliche Aktivitäten in den Emiraten nachweisen. Die konkreten Anforderungen hängen von Ihren Relevant Activities ab.

Für deutsche Unternehmen besonders relevant sind folgende Kategorien:

  • Holding Company Business: Mindestens ein qualifizierter Director und adequates Büro
  • Intellectual Property Business: Kerngeschäftstätigkeiten müssen in UAE durchgeführt werden
  • Headquarters Business: Management- und Steuerungsfunktionen vor Ort erforderlich
  • Service Centre Business: Dienstleistungen müssen von UAE aus erbracht werden

Die Mindestanforderungen sind klar definiert: Ein angemessenes Büro mit qualifizierten Mitarbeitern oder Directors, die tatsächlich vor Ort präsent sind. Angemessen bedeutet dabei: Das Büro muss der Größe und Art der Geschäftstätigkeit entsprechen.

Praktisch heißt das: Ein Holding-Unternehmen mit 50 Millionen EUR Assets benötigt ein repräsentatives Büro und mindestens einen vollzeitlichen Director. Ein kleines Beratungsunternehmen kann mit einem Shared Office starten, braucht aber nachweisbare Präsenz.

Büropflicht für Free Zone Companies

Free Zone Companies unterliegen besonderen Regelungen. Jede Gesellschaft muss ein Büro innerhalb ihrer jeweiligen Free Zone unterhalten – External Offices sind zusätzlich, aber nicht ausreichend.

Die Mindestgröße variiert je nach Free Zone:

Free Zone Mindestbürogröße Durchschnittliche Kosten/Jahr Besonderheiten
DIFC Kein festes Minimum 15.000-30.000 EUR Premium-Location
DMCC 200 sqft (18m²) 8.000-15.000 EUR Flexible Optionen
DIC 150 sqft (14m²) 7.000-12.000 EUR Tech-fokussiert
ADGM Kein festes Minimum 12.000-25.000 EUR Abu Dhabi Alternative

Wichtiger Hinweis: Shared Offices und Serviced Offices sind grundsätzlich zulässig, müssen aber den Economic Substance-Anforderungen genügen. Das bedeutet: Sie brauchen nachweisbare, exklusive Nutzung während Ihrer Geschäftszeiten.

Virtual Offices erfüllen die Anforderungen nicht. Ihr Unternehmen muss physisch erreichbar sein und echte Geschäftstätigkeiten vor Ort durchführen.

Mitarbeiterpräsenz und Director-Anforderungen

Die personelle Ausstattung Ihres Dubai-Büros ist entscheidend für die Economic Substance-Compliance. Deutsche Unternehmen müssen nachweisen, dass qualifizierte Personen tatsächlich vor Ort arbeiten.

Für Directors gelten strenge Anforderungen: Mindestens einer muss UAE-resident sein oder nachweislich regelmäßige und substantielle Präsenz in Dubai haben. Regelmäßig bedeutet dabei: mindestens 60 Tage pro Jahr mit dokumentierten Aufenthalten.

Die Alternative: Ein lokaler Resident Director. Viele deutsche Unternehmen arbeiten mit qualifizierten UAE-Nationals oder langjährigen Expat-Residents zusammen. Kosten: 2.000-5.000 EUR monatlich für einen erfahrenen Director.

Mitarbeiter-Anforderungen hängen von der Geschäftstätigkeit ab:

  • Holding-Gesellschaften: Minimum ein qualifizierter Mitarbeiter oder Director
  • Service-Unternehmen: Adequate Staffing für die erbrachten Dienstleistungen
  • IP-Gesellschaften: Mitarbeiter für Entwicklung, Wartung oder Schutz der IP
  • Trading-Unternehmen: Personal für Handel und Risikomanagement

Praktische Umsetzung: Viele erfolgreiche deutsche Unternehmen starten mit einem deutschen Geschäftsführer, der sich ein Emirates ID beschafft und formal UAE-resident wird. Ergänzt durch lokale Teilzeitkräfte für Administrative und Compliance-Aufgaben.

Die Dokumentation ist crucial: UAE-Behörden prüfen Präsenz anhand von Emirates ID-Scans, Hotelrechnungen, Flugtickets und Büro-Zugangsdaten. Eine lückenlose Dokumentation von Anwesenheitszeiten ist unerlässlich.

Praktische Tipps für die Bürosuche in Dubai 2025

Die Bürosuche in Dubai unterscheidet sich erheblich von deutschen Gepflogenheiten. Erfolgreiche deutsche Unternehmer haben effektive Strategien entwickelt, die Zeit sparen und bessere Konditionen ermöglichen.

Der Markt ist dynamischer als in Deutschland, aber auch verhandlungsfreudiger. Mit der richtigen Herangehensweise lassen sich sowohl Premium-Locations als auch attraktive Preise erreichen.

Die besten Zeitpunkte für Vertragsabschlüsse

Timing ist in Dubai alles. Der Büroimmobilienmarkt folgt klaren saisonalen Mustern, die deutsche Unternehmer geschickt nutzen können.

Beste Verhandlungsposition: Juli bis September. Die Sommermonate gelten als Nebensaison – viele Expats sind im Urlaub, neue Unternehmen warten oft bis zum Herbst. Vermieter sind verhandlungsbereit und bieten attraktive Incentives.

Meiden Sie: Januar bis März. Nach der Expo 2020 und mit Dubai als Winterdestination ist dies die Hauptsaison. Preise sind hoch, Auswahl begrenzt, Verhandlungsspielraum minimal.

Quartalsende bietet zusätzliche Chancen. Immobilienmakler und Vermieter haben Umsatzziele – in den letzten zwei Wochen von März, Juni, September und Dezember sind oft bessere Deals möglich.

Ein Geheimtipp: Ramadan-Periode. Viele muslimische Geschäftspartner sind weniger aktiv, internationale Unternehmen haben aber normale Arbeitszeiten. Diese Zeit eignet sich hervorragend für ausführliche Besichtigungen und Verhandlungen.

Verhandlungsstrategien und Fallstricke

Deutsche Direktheit funktioniert in Dubai – aber nur mit der richtigen Vorbereitung. Erfolgreiche Verhandlungen erfordern Marktkenntnis und kulturelles Verständnis.

Ihre Verhandlungsmacht stärken:

  • Multiple Optionen: Besichtigen Sie mindestens 5-7 Büros in verschiedenen Buildings
  • Marktdaten: Recherchieren Sie aktuelle Mietpreise über CBRE oder Knight Frank Reports
  • Flexible Termine: Zeigen Sie, dass Sie nicht unter Zeitdruck stehen
  • Cash-Bereitschaft: Liquidität für 6-12 Monate Vorauszahlung verschafft Rabatte
  • Längere Laufzeit: 2-3 Jahre Bindung ermöglicht bessere Konditionen

Typische Fallstricke vermeiden:

Service Charges werden oft unvollständig dargestellt. Bestehen Sie auf einer detaillierten Aufschlüsselung aller Nebenkosten. Die Differenz zwischen netto und brutto kann 40-50% ausmachen.

Fit-out Allowances sind verhandelbar. Premium-Buildings bieten oft 30-80 AED pro Quadratfuß für Büroeinrichtung. Diese werden aber nicht immer automatisch angeboten.

Rent-free Periods sind Standard bei längeren Verträgen. 1-3 mietfreie Monate für Einrichtung und Umzug sind üblich, werden aber oft erst auf Nachfrage gewährt.

Break Clauses schützen vor langfristiger Bindung. Verhandeln Sie das Recht, nach 12-18 Monaten mit 6 Monaten Kündigungsfrist auszusteigen.

Checkliste für die Bürobesichtigung

Eine systematische Besichtigung verhindert teure Überraschungen. Diese Checkliste basiert auf Erfahrungen deutscher Unternehmen, die erfolgreich nach Dubai expandiert sind.

Technische Infrastruktur prüfen:

  • Internet-Geschwindigkeit testen (mindestens 100 Mbit/s symmetrisch)
  • Redundante Anschlüsse verfügbar? (Etisalat + du/Virgin Mobile)
  • Stromausfälle in den letzten 12 Monaten? (Building Management fragen)
  • Klimaanlage: Individuelle Steuerung oder Zentralsystem?
  • Notfall-Evakuierungspläne und Sicherheitssysteme

Praktische Aspekte bewerten:

  • Metro-Anbindung: Fußweg unter 10 Minuten zu Station?
  • Parkplätze: Anzahl, Kosten, Verfügbarkeit für Kunden
  • Restaurants und Cafés in Gehweite (wichtig für Mitarbeiter)
  • Kinderbetreuung oder Schulen nearby (für Expat-Familien)
  • Medizinische Versorgung: Klinik oder Hospital in der Nähe

Rechtliche und Compliance-Faktoren:

  • Trade License für geplante Aktivitäten verfügbar?
  • Economic Substance Requirements erfüllbar?
  • Besucherzugang: Visa-on-arrival für deutsche Geschäftspartner?
  • Bürozeiten: 24/7 Zugang oder Beschränkungen?
  • Subletting erlaubt? (Falls Sie Fläche an Partner abgeben möchten)

Finanzielle Transparenz sicherstellen:

Kostenpunkt Fragen Sie konkret nach Typische Größenordnung
Service Charges Was ist included/excluded? 15-35 AED/sqft/Jahr
Utilities DEWA-Kosten, Internet-Setup 3-8 AED/sqft/Jahr
Government Fees Housing Fee, Municipality 5% + diverse Gebühren
Parking Anzahl inkludiert, Zusatzkosten 200-800 AED/Monat
Security Deposit Rückzahlung bei Vertragsende 10% Jahresmiete

Dokumentieren Sie jede Besichtigung mit Fotos und Notizen. Bei 5-7 Optionen verschwimmen Details schnell. Eine strukturierte Bewertungsmatrix hilft bei der finalen Entscheidung.

Bestehen Sie auf einer schriftlichen Kostenaufstellung vor Vertragsunterzeichnung. Mündliche Zusagen sind in Dubai rechtlich schwer durchsetzbar.

Häufig gestellte Fragen zu Büroräumen in Dubai

Wie hoch sind die durchschnittlichen Bürokosten in Dubai für deutsche Unternehmen?

Die Gesamtkosten für ein 200m² Büro in einem Premium-Business-District liegen bei 15.000-25.000 EUR jährlich. Dies umfasst Grundmiete, Service Charges, Utilities und Government Fees. Flexible Workspace-Lösungen kosten 20-30% mehr, bieten aber deutlich mehr Flexibilität für den Markteinstieg.

Welcher Business District eignet sich am besten für deutsche Tech-Unternehmen?

Dubai Internet City (DIC) ist die erste Wahl für deutsche SaaS-Unternehmen und Performance-Marketing-Agenturen. Die IT-Infrastruktur ist erstklassig, die Nachbarschaft zu internationalen Tech-Giganten verschafft Glaubwürdigkeit, und die Preise sind moderat (30-50 EUR/m²/Jahr). Coworking-Optionen ab 1.500 AED monatlich ermöglichen einen kostengünstigen Einstieg.

Erfüllen Shared Offices die Economic Substance Requirements?

Ja, aber nur mit nachweisbarer exklusiver Nutzung. Ihr Unternehmen muss physische Präsenz und echte Geschäftstätigkeiten vor Ort demonstrieren können. Virtual Offices reichen nicht aus. Viele etablierte Shared Office-Anbieter sind bereits ESR-zertifiziert und können entsprechende Nachweise bereitstellen.

Wie lange dauert es, ein Büro in Dubai anzumieten?

Bei einfachen Mietverträgen: 2-4 Wochen von Besichtigung bis Schlüsselübergabe. Komplexere Deals mit Fit-out und Genehmigungen können 6-8 Wochen dauern. Planen Sie zusätzliche Zeit für DEWA-Anschluss (Strom/Wasser), Internet-Setup und Trade License-Beantragung ein. Flexible Workspace-Lösungen sind oft sofort verfügbar.

Benötigen deutsche Unternehmen zwingend einen lokalen Resident Director?

Nicht zwingend, aber praktisch oft notwendig. Mindestens ein Director muss nachweisbare UAE-Präsenz haben (60+ Tage jährlich). Deutsche Geschäftsführer können sich selbst ein Emirates ID beschaffen und UAE-resident werden. Alternativ kosten qualifizierte lokale Directors 2.000-5.000 EUR monatlich.

Welche versteckten Kosten sollten deutsche Unternehmer beachten?

Service Charges (15-35 AED/sqft), Government Housing Fee (5% der Jahresmiete), DEWA-Anschluss (2.000 AED), Parkplätze (200-800 AED/Monat), Real Estate Commission (2-5%) und Internet-Setup (500-2.000 AED). Diese Nebenkosten können 30-50% der Grundmiete ausmachen.

Ist DIFC für kleinere deutsche Unternehmen zu teuer?

DIFC ist premium-preisig (65-85 EUR/m²/Jahr), aber nicht unerschwinglich. Kleinere Büros ab 100m² kosten 15.000-20.000 EUR jährlich. Die Prestigeadresse und das internationale Umfeld rechtfertigen oft die Mehrkosten. Für den Einstieg bieten sich DMCC oder DIC als kostengünstigere Alternativen an.

Können deutsche Unternehmen Büroräume außerhalb ihrer Free Zone anmieten?

Zusätzlich ja, als Ersatz nein. Free Zone Companies müssen ein Büro innerhalb ihrer jeweiligen Free Zone unterhalten. External Offices in anderen Stadtteilen sind für Expansion oder Kundennähe möglich, ersetzen aber nicht die Free Zone-Büropflicht. Viele Unternehmen nutzen das Free Zone-Büro für Compliance und externe Büros für Operations.

Wie verhandle ich erfolgreich Mietpreise in Dubai?

Beste Zeiten: Juli-September (Nebensaison) und Quartalsende. Stärken Sie Ihre Position durch multiple Optionen, Marktdaten-Recherche und Liquiditätsnachweis. Verhandeln Sie Service Charges, Fit-out Allowances (30-80 AED/sqft), rent-free Periods (1-3 Monate) und Break Clauses. Längere Laufzeiten (2-3 Jahre) ermöglichen bessere Konditionen.

Welche IT-Infrastruktur kann ich in Dubai erwarten?

Premium-Buildings bieten Glasfaser-Internet mit 100 Mbit/s bis 1 Gbit/s, redundante Verbindungen, 99,9%+ Stromverfügbarkeit und moderne Videokonferenz-Ausstattung. Cloud-Connectivity zu AWS, Azure und Google Cloud ist excellent. Die IT-Standards übertreffen oft deutsche Büroimmobilien, besonders in DIFC und DIC.

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