Inhaltsverzeichnis
- Honorare versteuern in Deutschland: Die steuerliche Realität für Dienstleister
- Das Dubai-Steuersystem: 0% Einkommensteuer als Game-Changer
- Direkter Steuervergleich: Deutschland vs. Dubai mit Rechenbeispielen
- Nettoeinkommenssteigerung Dubai: Realistische Szenarien für verschiedene Dienstleister
- Praktische Umsetzung: Von der deutschen Steuerpflicht zur Dubai-Struktur
- Kosten und Aufwände: Die ehrliche Rechnung der Dubai-Option
- Für wen sich der Wechsel lohnt: Klare Handlungsempfehlungen
- Häufig gestellte Fragen
Die Unterschiede bei der Honorarbesteuerung zwischen Deutschland und Dubai sind so dramatisch, dass sie vielen Dienstleistern zunächst unrealistisch erscheinen. Während deutsche Freiberufler und Consultants oft mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen an den Staat abführen, können sie in Dubai bei korrekter Strukturierung 0% Einkommensteuer erreichen.
Diese Differenz ist nicht nur theoretisch interessant. Sie verändert fundamental die Nettoeinkommen und damit die Lebensqualität erfolgreicher Dienstleister.
Dennoch ist der Wechsel nach Dubai kein automatischer Gewinn. Die Gesamtrechnung umfasst neben den Steuereinsparungen auch erhebliche Zusatzkosten und strukturelle Anforderungen. Deshalb zeigen wir Ihnen in diesem detaillierten Vergleich nicht nur die steuerlichen Unterschiede, sondern auch die komplette Kalkulation – ehrlich und transparent.
Honorare versteuern in Deutschland: Die steuerliche Realität für Dienstleister
Die deutsche Steuerbelastung für Honorarempfänger ist ein vielschichtiges System aus verschiedenen Abgaben. Verstehen Sie zunächst die einzelnen Komponenten, bevor wir zum Dubai-Vergleich kommen.
Einkommensteuer: Der progressive Hauptposten
Die deutsche Einkommensteuer folgt einem progressiven Tarif. Das bedeutet: Je höher Ihr zu versteuerndes Einkommen, desto höher der Steuersatz.
Für 2024 gelten folgende Grenzsteuersätze:
Zu versteuerndes Einkommen | Grenzsteuersatz | Effektiver Steuersatz (ca.) |
---|---|---|
bis 11.604 € | 0% | 0% |
11.605 € – 17.005 € | 14% – 24% | 8% – 15% |
17.006 € – 66.760 € | 24% – 42% | 15% – 35% |
66.761 € – 277.825 € | 42% | 35% – 40% |
ab 277.826 € | 45% | über 40% |
Bei einem Jahreseinkommen von 150.000 Euro liegt Ihr effektiver Einkommensteuersatz bereits bei etwa 38%. Das ist nur der erste Baustein der Gesamtbelastung.
Solidaritätszuschlag: 5,5% zusätzlich bei hohen Einkommen
Der Solidaritätszuschlag beträgt 5,5% der Einkommensteuer. Durch den Freibetrag von 16.956 Euro (2024) entfällt er erst ab höheren Einkommen.
Konkret zahlen Sie den vollen Solidaritätszuschlag ab einer Einkommensteuer von etwa 2.200 Euro jährlich. Das entspricht einem zu versteuernden Einkommen von ungefähr 62.000 Euro bei Alleinstehenden.
Sozialversicherungen: Der oft unterschätzte Kostenfaktor
Als Freiberufler sind Sie nicht automatisch sozialversicherungspflichtig. Dennoch fallen meist erhebliche Sozialabgaben an:
- Krankenversicherung: 14,6% + Zusatzbeitrag (durchschnittlich 1,7%) = 16,3% der Bemessungsgrundlage
- Pflegeversicherung: 3,05% (3,4% bei Kinderlosen ab 23 Jahre)
- Rentenversicherung: Pflicht für bestimmte Berufsgruppen (18,6%) oder freiwillig
Die Bemessungsgrundlage liegt 2024 bei mindestens 1.131,67 Euro monatlich. Das bedeutet selbst bei geringen Einkommen eine Mindestbelastung von etwa 220 Euro monatlich nur für Kranken- und Pflegeversicherung.
Bei höheren Einkommen steigt die Belastung bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 5.175 Euro monatlich (2024). Darüber hinaus zahlen Sie weiterhin den vollen Satz – anders als bei Angestellten gibt es keine Deckelung.
Gewerbesteuer: Nur bei gewerblicher Tätigkeit
Reine Freiberufler (Ärzte, Anwälte, Berater, Journalisten etc.) zahlen keine Gewerbesteuer. Sobald jedoch gewerbliche Elemente hinzukommen oder Sie eine GmbH gründen, wird Gewerbesteuer fällig.
Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz liegt bei etwa 14-17% des Gewerbeertrags. In München oder Frankfurt kann er über 20% steigen.
Gesamtbelastung: Ein Rechenbeispiel aus der Praxis
Nehmen wir einen erfolgreichen IT-Berater mit 180.000 Euro Jahreseinkommen:
Steuerart | Betrag | Berechnung |
---|---|---|
Einkommensteuer | 69.252 € | Ca. 38,5% effektiv |
Solidaritätszuschlag | 3.809 € | 5,5% der Einkommensteuer |
Krankenversicherung | 10.129 € | 16,3% bis Beitragsbemessungsgrenze |
Pflegeversicherung | 2.107 € | 3,4% (kinderlos) |
Gesamt | 85.297 € | 47,4% Gesamtbelastung |
Von 180.000 Euro Bruttoeinkommen bleiben netto nur 94.703 Euro übrig. Eine Belastung von fast 50% ist für erfolgreiche Dienstleister in Deutschland die Regel, nicht die Ausnahme.
Das Dubai-Steuersystem: 0% Einkommensteuer als Game-Changer
Das Steuersystem der Vereinigten Arabischen Emirate unterscheidet sich fundamental vom deutschen Ansatz. Dabei ist entscheidend: Dubai ist kein rechtsfreier Raum, sondern ein hochregulierter Finanzplatz mit klaren Regeln.
Einkommensteuer UAE: Tatsächlich 0% für Privatpersonen
Die VAE erheben keine Einkommensteuer auf Privatpersonen. Das ist nicht nur ein Marketing-Versprechen, sondern rechtlich verankert.
Wichtig dabei: Diese 0% gelten für alle Einkommensarten – Honorare, Dividenden, Kapitalerträge, Mieteinnahmen. Es gibt keine versteckten Zusatzsteuern oder komplizierte Ausnahmen für Ausländer.
Einzige Voraussetzung: Sie müssen steuerlich resident in den VAE sein. Das erreichen Sie durch mindestens 183 Tage Aufenthalt pro Jahr oder durch den Mittelpunkt Ihrer Lebensinteressen in Dubai.
Corporate Tax UAE: Neue Regelungen seit 2023
Seit Juni 2023 gibt es in den VAE eine Corporate Tax von 9% auf Unternehmensgewinne über 375.000 AED (ca. 102.000 Euro). Entscheidend für Dienstleister: Diese betrifft nur Unternehmen, nicht Ihre persönlichen Einkünfte.
Für Qualifying Free Zone Persons gelten weiterhin 0% Corporate Tax, wenn sie ausschließlich Qualifying Activities ausüben und Qualifying Income erzielen. Die meisten Dienstleistungen fallen unter diese Kategorien.
VAT (Mehrwertsteuer): 5% bei B2C-Geschäften
Die VAE erheben 5% VAT (Value Added Tax – entspricht unserer Mehrwertsteuer). Für B2B-Dienstleistungen an Kunden außerhalb der VAE ist diese meist nicht relevant (0% Export-Rate).
Bei Dienstleistungen an Privatkunden in den VAE fallen 5% VAT an – deutlich weniger als die 19% deutsche Mehrwertsteuer.
Sozialversicherungen: Minimale Belastung
Es gibt keine verpflichtenden Sozialversicherungen in den VAE. Private Krankenversicherung ist jedoch Pflicht für alle Residents.
Die Kosten für eine umfassende Krankenversicherung liegen bei etwa 2.000-4.000 Euro jährlich – ein Bruchteil der deutschen Sozialabgaben.
Rentenvorsorge erfolgt privat und freiwillig. Das gibt Ihnen volle Kontrolle über Ihre Altersvorsorge-Strategie.
Dubai als Qualifying Free Zone: Die Struktur für Dienstleister
Die meisten internationalen Dienstleister wählen eine Free Zone Company in Dubai. Beliebte Optionen sind:
- DIFC (Dubai International Financial Centre): Für Finanzdienstleistungen und Consulting
- DMCC (Dubai Multi Commodities Centre): Für Trading und allgemeine Dienstleistungen
- Dubai South: Kostengünstige Option für Online-Businesses
- IFZA (International Free Zone Authority): Flexible Lösung für verschiedene Branchen
Als Qualifying Free Zone Person zahlen Sie 0% Corporate Tax, wenn Ihre Einkünfte aus qualifizierten Aktivitäten stammen. Das umfasst praktisch alle Dienstleistungen von Consultants, Coaches, Agenturen und Tech-Unternehmen.
Direkter Steuervergleich: Deutschland vs. Dubai mit Rechenbeispielen
Jetzt kommt der direkte Vergleich. Wir rechnen mit konkreten Zahlen und zeigen Ihnen, wie sich verschiedene Einkommensniveaus auswirken.
Szenario 1: Performance-Marketing-Agentur mit 200.000 € Jahresgewinn
Ein erfolgreicher Performance-Marketer mit eigenständiger Agentur erzielt 200.000 Euro Jahresgewinn. Hier der direkte Vergleich:
Position | Deutschland | Dubai (Free Zone) | Differenz |
---|---|---|---|
Brutto-Einkommen | 200.000 € | 200.000 € | – |
Einkommensteuer | 77.374 € | 0 € | +77.374 € |
Solidaritätszuschlag | 4.256 € | 0 € | +4.256 € |
Krankenversicherung | 10.129 € | 3.000 € | +7.129 € |
Pflegeversicherung | 2.107 € | 0 € | +2.107 € |
Netto-Einkommen | 106.134 € | 197.000 € | +90.866 € |
Effektive Belastung | 46,9% | 1,5% | -45,4% |
Die Ersparnis beträgt über 90.000 Euro jährlich. Das entspricht dem Netto-Jahresgehalt eines gut verdienenden Angestellten in Deutschland.
Szenario 2: Tech-Consultant mit 350.000 € Jahresgewinn
Ein erfahrener Tech-Consultant mit eigenständigen Produkten und Beratungsleistungen:
Position | Deutschland | Dubai (Free Zone) | Differenz |
---|---|---|---|
Brutto-Einkommen | 350.000 € | 350.000 € | – |
Einkommensteuer | 148.366 € | 0 € | +148.366 € |
Solidaritätszuschlag | 8.160 € | 0 € | +8.160 € |
Krankenversicherung | 10.129 € | 4.000 € | +6.129 € |
Pflegeversicherung | 2.107 € | 0 € | +2.107 € |
Netto-Einkommen | 181.238 € | 346.000 € | +164.762 € |
Effektive Belastung | 48,2% | 1,1% | -47,1% |
Bei höheren Einkommen wird der Unterschied noch dramatischer. Die jährliche Ersparnis von über 164.000 Euro entspricht mehr als dem deutschen Brutto-Einkommen vieler Führungskräfte.
Szenario 3: Online-Coach mit 120.000 € Jahresgewinn
Ein Online-Coach mit digitalem Business-Modell und internationaler Kundschaft:
Position | Deutschland | Dubai (Free Zone) | Differenz |
---|---|---|---|
Brutto-Einkommen | 120.000 € | 120.000 € | – |
Einkommensteuer | 40.065 € | 0 € | +40.065 € |
Solidaritätszuschlag | 2.204 € | 0 € | +2.204 € |
Krankenversicherung | 10.129 € | 2.500 € | +7.629 € |
Pflegeversicherung | 2.107 € | 0 € | +2.107 € |
Netto-Einkommen | 65.495 € | 117.500 € | +52.005 € |
Effektive Belastung | 45,4% | 2,1% | -43,3% |
Selbst bei moderateren Einkommen beträgt die jährliche Ersparnis über 50.000 Euro. Das ist mehr als das verfügbare Netto-Einkommen vieler deutscher Arbeitnehmer.
Nettoeinkommenssteigerung Dubai: Realistische Szenarien für verschiedene Dienstleister
Die reinen Steuerzahlen sind nur die halbe Wahrheit. Entscheidend ist die tatsächliche Nettoeinkommenssteigerung nach Abzug aller Dubai-spezifischen Kosten.
Lebenshaltungskosten Dubai: Die ehrliche Rechnung
Dubai ist teurer als die meisten deutschen Städte. Besonders bei Wohnung und Lifestyle müssen Sie mit deutlichen Mehrkosten rechnen:
Kostenposition | Deutschland (München) | Dubai | Differenz |
---|---|---|---|
2-Zimmer Apartment (zentral) | 1.800 € / Monat | 2.500 € / Monat | +700 € / Monat |
Lebensmittel & Dining | 800 € / Monat | 1.200 € / Monat | +400 € / Monat |
Transport | 150 € / Monat | 400 € / Monat | +250 € / Monat |
Freizeitaktivitäten | 300 € / Monat | 600 € / Monat | +300 € / Monat |
Gesamt | 3.050 € / Monat | 4.700 € / Monat | +1.650 € / Monat |
Die Mehrkosten für Lebenshaltung betragen etwa 19.800 Euro jährlich. Das reduziert die Nettoersparnis, bleibt aber deutlich unter den Steuereinsparungen.
Business-Setup-Kosten: Einmalig und laufend
Für die Dubai-Struktur fallen verschiedene Kosten an:
- Free Zone License (jährlich): 8.000 – 15.000 Euro je nach Zone
- Emirates ID & Visa (jährlich): 1.500 Euro
- Bankkonto-Einrichtung (einmalig): 2.000 – 5.000 Euro
- Buchführung & Audit (jährlich): 5.000 – 8.000 Euro
- Beratung & Legal (einmalig): 10.000 – 20.000 Euro
Die laufenden jährlichen Kosten betragen etwa 15.000 – 25.000 Euro. Einmalige Setup-Kosten liegen bei 12.000 – 25.000 Euro.
Reale Nettoeinkommenssteigerung: Die Gesamtrechnung
Jetzt rechnen wir alles zusammen für unsere drei Szenarien:
Performance-Marketer (200.000 € Gewinn)
Position | Betrag |
---|---|
Steuereinsparnis Deutschland → Dubai | +90.866 € |
Mehrkosten Lebenshaltung | -19.800 € |
Dubai Business-Kosten (laufend) | -20.000 € |
Netto-Einkommenssteigerung jährlich | +51.066 € |
Steigerung in % | +48,1% |
Tech-Consultant (350.000 € Gewinn)
Position | Betrag |
---|---|
Steuereinsparnis Deutschland → Dubai | +164.762 € |
Mehrkosten Lebenshaltung | -25.000 € |
Dubai Business-Kosten (laufend) | -25.000 € |
Netto-Einkommenssteigerung jährlich | +114.762 € |
Steigerung in % | +63,3% |
Online-Coach (120.000 € Gewinn)
Position | Betrag |
---|---|
Steuereinsparnis Deutschland → Dubai | +52.005 € |
Mehrkosten Lebenshaltung | -19.800 € |
Dubai Business-Kosten (laufend) | -18.000 € |
Netto-Einkommenssteigerung jährlich | +14.205 € |
Steigerung in % | +21,7% |
Selbst nach Abzug aller zusätzlichen Kosten bleiben erhebliche Netto-Einkommenssteigerungen. Je höher das Ausgangseinkommen, desto attraktiver wird die Dubai-Option.
Praktische Umsetzung: Von der deutschen Steuerpflicht zur Dubai-Struktur
Der Wechsel nach Dubai ist kein Wochenendprojekt. Er erfordert systematische Planung und die richtige Reihenfolge der Schritte.
Phase 1: Vorbereitung und Planung (3-6 Monate)
Bevor Sie nach Dubai fliegen, klären Sie die Grundlagen in Deutschland:
- Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung: Sorgen Sie für eine saubere Abmeldung beim deutschen Finanzamt
- Business-Modell-Analyse: Prüfen Sie, ob Ihre Tätigkeit als Qualifying Activity in einer Free Zone gilt
- Kundenstruktur optimieren: Ideal sind internationale B2B-Kunden für die 0% VAT-Berechtigung
- Finanzplanung: Kalkulieren Sie mindestens 50.000 Euro für Setup und die ersten 6 Monate
Häufiger Fehler: Viele unterschätzen die Vorlaufzeit. Rechnen Sie mindestens 6 Monate für eine saubere Umsetzung.
Phase 2: Free Zone Company Gründung (1-2 Monate)
Die Firmengründung in Dubai folgt klaren Prozessen:
- Free Zone Auswahl: DIFC für Premium-Image, DMCC für Trading, Dubai South für Cost-Efficiency
- License-Typ bestimmen: Service License für reine Dienstleistungen, Trading License für Produktverkauf
- Firmenname reservieren: 3 Alternativnamen einreichen, da Ablehnungen häufig sind
- Initial Approval: Dokumentenprüfung durch die Free Zone Authority
- Büroraum sichern: Pflichterfordernis für alle Free Zone Companies
Die Gründungskosten variieren stark je nach Free Zone zwischen 8.000 und 25.000 Euro.
Phase 3: Residence Visa und Emirates ID (1 Monat)
Mit der Company License können Sie das Residence Visa beantragen:
- Medical Fitness Test: Pflichtuntersuchung in Dubai (HIV, Hepatitis, Tuberkulose)
- Emirates ID Antrag: Biometrische Daten und Dokumentenabgabe
- Visa Stempel: Endgültige Bestätigung im Reisepass
- Labor Card: Arbeitserlaubnis für Ihre eigene Firma
Wichtig: Erst mit der Emirates ID sind Sie offiziell UAE Resident und können die 0% Einkommensteuer beanspruchen.
Phase 4: Banking und operative Infrastruktur (2-3 Monate)
Die Bankkontoeröffnung ist oft der zeitaufwändigste Schritt:
- Emirates NBD: Haupt-Partner vieler Free Zones, moderate Gebühren
- ADCB (Abu Dhabi Commercial Bank): Günstige Option für Startups
- HSBC UAE: Premium-Service, internationale Anbindung
- Mashreq Bank: Spezialisiert auf KMU und Free Zone Companies
Erforderliche Dokumente umfassen Company License, Emirates ID, Salary Certificate (auch von der eigenen Firma) und oft eine Bank-Referenz aus Deutschland.
Phase 5: Deutsche Abmeldung und Tax Residency (1 Monat)
Der finale Schritt erfolgt meist nach dem Umzug:
- Meldebehörde: Abmeldung des deutschen Wohnsitzes
- Finanzamt: Letzter deutscher Steuerbescheid und Unbedenklichkeitsbescheinigung
- Tax Residency Certificate UAE: Offizielle Bestätigung der Steueransässigkeit in Dubai
- Doppelbesteuerungsabkommen: Sicherstellen, dass keine doppelte Besteuerung entstehen
Entscheidend: Sie müssen nachweisen können, dass Ihr Lebensmittelpunkt tatsächlich nach Dubai verlegt wurde. 183 Tage Aufenthalt jährlich sind das Minimum.
Kosten und Aufwände: Die ehrliche Rechnung der Dubai-Option
Transparenz ist entscheidend für eine fundierte Entscheidung. Deshalb zeigen wir Ihnen alle Kosten ohne Beschönigung.
Einmalige Setup-Kosten
Kostenposition | Minimum | Realistisch | Premium |
---|---|---|---|
Free Zone License | 8.000 € | 12.000 € | 25.000 € |
Büroraum (Jahresmiete) | 3.000 € | 8.000 € | 20.000 € |
Visa Processing | 1.500 € | 2.000 € | 3.000 € |
Bankkonto-Einrichtung | 2.000 € | 4.000 € | 8.000 € |
Legal & Consulting | 5.000 € | 12.000 € | 25.000 € |
Umzugskosten | 3.000 € | 6.000 € | 12.000 € |
Gesamt Jahr 1 | 22.500 € | 44.000 € | 93.000 € |
Die meisten Dienstleister landen im mittleren Bereich. Premium-Kosten entstehen bei DIFC-Lizenzen oder wenn Sie sofort eine repräsentative Büro-Adresse benötigen.
Laufende jährliche Kosten
Kostenposition | Minimum | Realistisch | Premium |
---|---|---|---|
License Renewal | 8.000 € | 12.000 € | 25.000 € |
Büroraum | 3.000 € | 8.000 € | 20.000 € |
Visa Renewal | 1.500 € | 1.500 € | 1.500 € |
Buchführung & Audit | 3.000 € | 6.000 € | 12.000 € |
Banking Gebühren | 1.200 € | 2.400 € | 4.800 € |
Krankenversicherung | 2.000 € | 3.500 € | 6.000 € |
Professional Services | 2.000 € | 4.000 € | 8.000 € |
Gesamt jährlich | 20.700 € | 37.400 € | 77.300 € |
Hinzu kommen die bereits berechneten Mehrkosten für Lebenshaltung von etwa 20.000 Euro jährlich.
Versteckte Kosten und Aufwände
Einige Kosten werden häufig übersehen:
- Häufige Deutschlandreisen: 200-500 Euro pro Reise, 6-12 Reisen jährlich
- Doppelte Haushaltsführung: Falls Familie in Deutschland bleibt
- Zeitaufwand für Compliance: Etwa 2-3 Tage monatlich für Buchführung und Meldepflichten
- Currency Exchange: 0,5-1% Kosten bei EUR/AED-Wechseln
- Professional Development: VAE-spezifische Fortbildungen und Netzwerk-Events
Diese Kleinigkeiten summieren sich schnell auf 5.000-10.000 Euro jährlich.
Break-Even-Analyse: Ab welchem Einkommen lohnt sich Dubai?
Basierend auf unseren Kalkulationen ergibt sich folgendes Bild:
Jahresgewinn Deutschland | Steuereinsparung | Dubai-Mehrkosten | Netto-Vorteil | ROI |
---|---|---|---|---|
80.000 € | 30.000 € | -40.000 € | -10.000 € | Negativ |
120.000 € | 52.000 € | -40.000 € | +12.000 € | 30% |
150.000 € | 68.000 € | -42.000 € | +26.000 € | 62% |
200.000 € | 91.000 € | -45.000 € | +46.000 € | 102% |
300.000 € | 139.000 € | -50.000 € | +89.000 € | 178% |
Der Break-Even liegt bei etwa 115.000 Euro Jahresgewinn. Ab 150.000 Euro wird der Vorteil deutlich spürbar.
Für wen sich der Wechsel lohnt: Klare Handlungsempfehlungen
Nach der detaillierten Analyse können wir klare Empfehlungen aussprechen. Nicht für jeden ist Dubai die optimale Lösung.
Ideale Kandidaten für die Dubai-Struktur
Dubai ist besonders attraktiv für:
- Digitale Dienstleister ab 150.000 € Jahresgewinn: Online-Geschäftsmodelle lassen sich problemlos relocaten
- Tech-Unternehmer mit internationaler Kundschaft: 0% VAT auf Exporte und keine geografischen Beschränkungen
- Junge Unternehmer ohne familiäre Bindungen: Flexibilität für den Lebensmittelpunkt-Wechsel
- Performance-Marketer und Agenturen: Remote-Teams sind bereits etabliert
- Content-Creator mit globalem Publikum: Steuerliche Glättung schwankender Einkommen
Entscheidend ist nicht nur das Einkommen, sondern auch die Bereitschaft zur tatsächlichen Verlagerung des Lebensmittelpunkts.
Wann Dubai nicht die richtige Wahl ist
Von Dubai abraten würden wir bei:
- Einkommen unter 120.000 Euro: Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt nicht
- Stark lokalem Geschäftsmodell: Anwälte, Ärzte, lokale Dienstleister
- Familiären Verpflichtungen in Deutschland: Doppelte Haushaltsführung ist teuer
- Geringer Risikobereitschaft: Neues Land bedeutet immer Unsicherheiten
- Kurz vor der Rente: Aufbau einer neuen Struktur lohnt sich zeitlich nicht
Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Können und wollen Sie wirklich mindestens 183 Tage jährlich in Dubai verbringen?
Alternative Optionen im Vergleich
Dubai ist nicht die einzige Niedrigsteuer-Jurisdiktion. Hier ein Vergleich:
Land/Region | Einkommensteuer | Corporate Tax | Setup-Kosten | Aufenthaltserfordernis |
---|---|---|---|---|
Dubai (VAE) | 0% | 0% (Free Zone) | 40.000-50.000 € | 183 Tage |
Zypern | 0% (bei Non-Dom) | 12,5% | 15.000-25.000 € | 60 Tage |
Malta | 15% (effektiv) | 6/7% (effektiv) | 20.000-30.000 € | 183 Tage |
Portugal (NHR) | 0% (Auslandseinkommen) | 21% | 10.000-20.000 € | 183 Tage |
Singapur | 0-22% | 17% | 30.000-40.000 € | 183 Tage |
Dubai bietet die niedrigste Gesamtsteuerbelastung, hat aber auch die höchsten Lebenshaltungskosten.
Timing: Wann ist der beste Zeitpunkt für den Wechsel?
Der optimale Zeitpunkt hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Geschäftlich: Stabile Cashflows und internationale Kundenstruktur sollten etabliert sein
- Persönlich: Ideally zwischen 30-45 Jahre, bevor familiäre Verpflichtungen zu stark werden
- Kalendarisch: Jahreswechsel für saubere steuerliche Abgrenzung
- Marktlage: Niedrige Zinsen machen alternative Investments in Dubai attraktiver
Häufiger Fehler: Zu lange warten. Mit steigendem Einkommen und Vermögen wird der Wechsel komplexer, nicht einfacher.
Die ersten Schritte: Ihr Aktionsplan
Falls Dubai für Sie interessant ist, empfehlen wir folgendes Vorgehen:
- Woche 1-2: Detaillierte Kalkulation Ihrer individuellen Situation
- Woche 3-4: Beratung mit auf VAE spezialisierten Steuerberatern
- Monat 2: Explorationstrip nach Dubai (5-7 Tage)
- Monat 3-4: Free Zone Auswahl und erste Gespräche
- Monat 5-6: Konkrete Umsetzungsplanung mit Anwälten und Service Providern
Wichtig: Überstürzen Sie nichts. Eine durchdachte Planung spart später Zeit, Geld und Nerven.
Häufig gestellte Fragen
Muss ich wirklich 183 Tage in Dubai verbringen?
Ja, für die steuerliche Residency in den VAE ist das Minimum 183 Tage jährlicher Aufenthalt oder der Mittelpunkt der Lebensinteressen. Das deutsche Finanzamt prüft dies bei hohen Einkommen sehr genau.
Kann ich meine deutsche GmbH nach Dubai verlagern?
Eine direkte Verlagerung ist nicht möglich. Sie müssen eine neue Free Zone Company gründen und das Business schrittweise übertragen. Die deutsche GmbH kann parallel bestehen bleiben.
Wie funktioniert die Krankenversicherung in Dubai?
Eine private Krankenversicherung ist Pflicht für alle UAE Residents. Die Kosten liegen bei 2.000-6.000 Euro jährlich je nach Deckung. Die medizinische Versorgung in Dubai ist excellent.
Zahle ich in Deutschland noch Steuern auf Dubai-Einkünfte?
Nein, sobald Sie steuerlich resident in den VAE sind und den deutschen Wohnsitz aufgegeben haben, sind Dubai-Einkünfte in Deutschland nicht mehr steuerpflichtig. Das Doppelbesteuerungsabkommen verhindert doppelte Besteuerung.
Welche Free Zone ist für Dienstleister am besten?
DMCC und Dubai South sind für die meisten Dienstleister optimal. DIFC eignet sich für Finanzdienstleistungen. IFZA ist eine flexible und kostengünstige Alternative. Die Wahl hängt von Ihrem Business-Modell ab.
Kann ich mit einer Dubai-Struktur noch EU-Kunden bedienen?
Ja, problemlos. Für B2B-Dienstleistungen fallen keine VAT an (0% Export-Rate). Bei B2C-Dienstleistungen müssen Sie eventuell in EU-Ländern VAT registrieren, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden.
Was passiert, wenn ich zurück nach Deutschland möchte?
Die Dubai-Struktur lässt sich jederzeit auflösen. Sie können nach Deutschland zurückkehren und wieder steuerpflichtig werden. Die Liquidation der Free Zone Company dauert etwa 3-6 Monate.
Ist Dubai sicher für Ausländer?
Dubai gilt als eine der sichersten Städte weltweit. Die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig, und das Rechtssystem ist hochentwickelt. Politische Stabilität ist durch die föderale Struktur der VAE gewährleistet.
Wie ist das Klima in Dubai für Europäer?
Von November bis April ist das Klima ideal (20-30°C). Mai bis Oktober ist sehr heiß (35-45°C), aber alle Gebäude sind klimatisiert. Viele Expats verbringen die heißesten Monate im Ausland.
Brauche ich einen lokalen Partner für die Firmengründung?
Nein, in Free Zones können Sie 100% Eigentumsanteile halten. Ein lokaler Partner ist nicht erforderlich. Sie benötigen lediglich einen registrierten Agent für die Gründung.