Die Vertragsgestaltung in Dubai unterscheidet sich fundamental von deutschen Standards. Was in Deutschland selbstverständlich ist, kann in den Vereinigten Arabischen Emiraten problematisch werden – und umgekehrt.

Für deutsche Unternehmer, die ihre Dubai-Struktur professionell aufbauen möchten, sind durchdachte Musterverträge essentiell. Sie bilden das rechtliche Fundament für Ihre 0%-Steuerstruktur und schützen vor kostspieligen Compliance-Problemen.

In diesem Artikel zeige ich Ihnen die wichtigsten Vertragstypen für Ihr Dubai-Setup. Von Geschäftsführerverträgen über Employment Contracts bis hin zu Consultancy Agreements – mit konkreten Beispielklauseln, die Sie direkt verwenden können.

Dabei berücksichtige ich nicht nur die rechtlichen Aspekte. Steuerliche Optimierung, Economic Substance Requirements und die besonderen Anforderungen der Free Zones stehen gleichberechtigt im Fokus.

Grundlagen der Vertragsgestaltung in Dubai: Was deutsche Unternehmer wissen müssen

Das UAE-Rechtssystem basiert auf Civil Law mit islamischen Rechtsprinzipien. Diese Kombination führt zu Besonderheiten, die deutsche Unternehmer oft überraschen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Verträge in den UAE

Verträge in Dubai unterliegen dem UAE Civil Code (Federal Law No. 5 of 1985). Anders als in Deutschland gibt es jedoch erhebliche Unterschiede bei der Auslegung und Durchsetzung.

Schriftform ist Pflicht: Mündliche Vereinbarungen haben vor UAE-Gerichten praktisch keine Chance. Alle wesentlichen Punkte müssen schriftlich dokumentiert sein.

Arabische Übersetzung erforderlich: Bei Streitigkeiten gilt die arabische Version des Vertrags. Deutsche Originale werden übersetzt – mit allen Risiken von Bedeutungsverschiebungen.

Vertragsbestandteil Deutschland Dubai/UAE
Rechtswahl EU-Recht möglich Nur UAE oder Common Law
Gerichtsstand Flexibel wählbar UAE Courts oder DIFC/ADGM
Sprache Deutsch ausreichend Arabisch bei Streit maßgeblich
Kündigungsschutz Stark ausgeprägt Begrenzt, arbeitgeberfreundlich

Free Zone vs. Mainland: Unterschiede bei der Vertragsgestaltung

Die Wahl zwischen Free Zone und Mainland Company beeinflusst Ihre Vertragsoptionen erheblich. Free Zones bieten mehr Flexibilität, haben aber spezielle Anforderungen.

Free Zone Vorteile:

  • 100% ausländisches Eigentum ohne lokalen Partner
  • DIFC/ADGM Courts mit Common Law-System verfügbar
  • Flexiblere Gehaltsstrukturen möglich
  • Vereinfachte Employment Contract-Gestaltung

Mainland Besonderheiten:

  • UAE National als Partner erforderlich (außer bei Negativliste)
  • Strengere Lokalisierung der Arbeitsplätze
  • Komplexere Profit-Sharing-Vereinbarungen
  • Erweiterte Economic Substance Requirements

Economic Substance und Vertragsgestaltung

Die Economic Substance Regulations (ESR) der UAE erfordern nachweisbare Geschäftstätigkeit vor Ort. Ihre Verträge müssen diese Substanznachweise unterstützen.

Kernpunkte für Vertragsgestaltung:

  1. Adequate Number of Employees: Arbeitsverträge müssen qualifizierte Vollzeitkräfte in Dubai schaffen
  2. Adequate Expenditure: Geschäftsführerverträge sollten angemessene Operating Expenses dokumentieren
  3. Core Income Generating Activities: Consultancy Agreements müssen echte Wertschöpfung in Dubai belegen

Geschäftsführerverträge in Dubai: Management Agreements richtig strukturieren

Der Geschäftsführervertrag ist das Herzstück Ihrer Dubai-Struktur. Er definiert nicht nur Ihre Rolle und Vergütung, sondern beeinflusst auch maßgeblich die steuerliche Qualifikation und Economic Substance.

Grundstruktur eines Management Agreements in Dubai

Ein professioneller Geschäftsführervertrag in Dubai umfasst deutlich mehr Bereiche als deutsche Pendants. Die Integration von Tax Residency-Anforderungen und Free Zone-Compliance ist essentiell.

Essentielle Vertragsbestandteile:

Bereich Inhalt Besonderheit Dubai
Position & Responsibilities Geschäftsführungsaufgaben Economic Substance-konforme Tätigkeiten
Compensation Structure Gehalt + Boni + Benefits Tax-optimierte Gestaltung möglich
Residency Requirements Anwesenheitspflichten UAE Tax Residency sicherstellen
Termination Clauses Kündigungsmodalitäten UAE Labour Law-konforme Gestaltung

Beispielklauseln für Geschäftsführerverträge

Position and Responsibilities (Management Duties):

The Manager shall be responsible for the day-to-day operations of the Company, including but not limited to: (a) Strategic business development and planning from the Companys registered address in [Free Zone]; (b) Client relationship management and contract negotiations; (c) Financial oversight and budget management; (d) Supervision of employees and business operations conducted in the UAE.

Diese Klausel stellt sicher, dass Ihre Management-Tätigkeiten als Core Income Generating Activities (CIGA) für Economic Substance qualifizieren.

Compensation and Tax Optimization:

The Managers total compensation consists of: (a) Base salary of AED [X] per month, payable in Dubai; (b) Performance bonus up to [Y]% of annual profits, subject to achievement of KPIs; (c) Housing allowance of AED [Z] per month; (d) Annual leave of 30 days plus business travel allowances as per UAE standards.

Tax Residency und 183-Tage-Regel

Ihr Geschäftsführervertrag muss die UAE Tax Residency Requirements unterstützen. Die 183-Tage-Regel ist dabei zentral, aber nicht der einzige Faktor.

Residency Clause (Beispiel):

The Manager commits to maintain UAE tax residency by: (a) Spending a minimum of 183 days per calendar year in the UAE; (b) Maintaining the UAE as the center of vital interests through business and personal activities; (c) Keeping detailed records of UAE presence for tax authority compliance.

Zusätzlich sollten Sie Reporting-Pflichten definieren:

  • Monatliche Presence Reports mit Ein- und Ausreisedaten
  • Quartalsweise Business Activity Summaries
  • Jährliche Tax Residency Confirmations

Vergütungsoptimierung im Management Agreement

Dubai bietet einzigartige Möglichkeiten zur steuerfreien Vergütungsgestaltung. Ihr Geschäftsführervertrag sollte diese optimal nutzen.

Tax-optimierte Vergütungskomponenten:

  1. Base Salary: Monatliches Grundgehalt in AED (0% Einkommensteuer)
  2. Housing Allowance: Steuerfrei bis zu 25% des Grundgehalts
  3. Transportation Allowance: Fahrtkosten und Fahrzeugstellung
  4. Performance Bonus: KPI-basierte Gewinnbeteiligung
  5. Business Expenses: Pauschale für geschäftliche Aufwendungen

Eine kluge Strukturierung kann Ihre Steuerbelastung von deutschen 45%+ auf 0% in Dubai reduzieren – bei gleichzeitig rechtssicherer Gestaltung.

Employment Contracts Dubai: Arbeitsverträge für deutsche Mitarbeiter

Wenn Sie deutsche Teammitglieder nach Dubai holen möchten, benötigen Sie UAE-konforme Employment Contracts. Diese unterscheiden sich erheblich von deutschen Arbeitsverträgen und bieten überraschende Gestaltungsmöglichkeiten.

UAE Labour Law: Grundlagen für deutsche Arbeitgeber

Das UAE Labour Law (Federal Decree-Law No. 33 of 2021) regelt alle Employment Relationships außerhalb der Free Zones. Für Free Zone Companies gelten oft eigene Regelungen mit mehr Flexibilität.

Zentrale Unterschiede zu Deutschland:

Aspekt Deutschland Dubai (Mainland) Dubai (Free Zone)
Kündigungsschutz Sehr stark Begrenzt Vertraglich gestaltbar
Probezeit Max. 6 Monate Max. 6 Monate Bis zu 12 Monate möglich
Jahresurlaub Min. 24 Tage Min. 30 Tage Vertraglich regelbar
Überstunden Streng geregelt 25% Zuschlag Oft pauschaliert

Muster-Employment Contract für deutsche Fachkräfte

Job Title and Scope of Work:

The Employee is employed as [Senior Developer/Marketing Manager/Business Analyst] and shall perform duties including: (a) [Specific technical/professional responsibilities]; (b) Collaboration with international teams via digital platforms; (c) Client communication and project management from UAE office; (d) Compliance with company policies and UAE regulations.

Diese Formulierung stellt sicher, dass die Tätigkeit als qualifizierte Arbeit (Skilled Work) eingestuft wird – wichtig für Economic Substance und Visa-Anforderungen.

Compensation Package (Steueroptimiert):

Total monthly compensation of AED [X], comprising: Base Salary: AED [Y]; Housing Allowance: AED [Z] (tax-exempt); Transportation Allowance: AED [A]; Annual Performance Bonus: Up to [B]% of annual salary based on KPI achievement; Health Insurance: Comprehensive coverage as per UAE standards; Annual Leave: 30 working days plus public holidays.

Visa-Integration in Employment Contracts

Der Employment Contract ist direkt mit dem UAE Employment Visa verknüpft. Änderungen am Vertrag können Visa-Konsequenzen haben.

Visa-Klausel (Beispiel):

Employment is conditional upon obtaining and maintaining valid UAE Employment Visa. The Company shall: (a) Sponsor the Employees residence visa and work permit; (b) Cover all visa-related costs including medical examination; (c) Assist with Emirates ID registration; (d) Handle visa renewals during employment period.

Exit Clause für Visa-Compliance:

  • 30-Tage-Frist für Visa-Stornierung nach Kündigung
  • Rückgabe von Emirates ID und anderen Dokumenten
  • No Objection Certificate (NOC) für Jobwechsel

Besonderheiten für Remote-hybride Arbeitsmodelle

Viele deutsche Unternehmer möchten flexible Arbeitsmodelle ermöglichen. Dubai bietet hierfür interessante Optionen, die vertraglich abgesichert werden müssen.

Hybrid Work Arrangement:

The Employee may work remotely up to [X] days per month, subject to: (a) Minimum [Y] days per month physical presence in UAE office; (b) Availability during UAE business hours (9 AM – 6 PM GST); (c) Compliance with data protection requirements for international remote work; (d) Prior approval for extended remote work periods exceeding [Z] consecutive days.

Diese Flexibilität ist besonders wertvoll für Content Creator, SaaS-Entwickler oder Performance Marketing-Teams, die international arbeiten, aber UAE-Residency benötigen.

End of Service Benefits richtig kalkulieren

Die UAE End of Service Benefits entsprechen einer Abfindung und müssen von Beginn an eingeplant werden. Die Berechnung unterscheidet sich je nach Vertragsdauer.

Berechnungsformel (UAE Labour Law):

Beschäftigungsdauer Benefit-Höhe Beispiel (AED 10.000/Monat)
1-5 Jahre 21 Tage pro Jahr AED 7.000 pro Jahr
Über 5 Jahre 30 Tage pro Jahr (ab Jahr 6) AED 10.000 pro Jahr (ab Jahr 6)
Maximum 24 Monate Gehalt AED 240.000 (nach 8+ Jahren)

Als Arbeitgeber sollten Sie diese Kosten von Anfang an in Ihrer Kalkulation berücksichtigen und entsprechende Rückstellungen bilden.

Consultancy Agreements: Beratungsverträge optimal gestalten

Consultancy Agreements sind besonders flexibel und für viele deutsche Unternehmer der ideale Einstieg in die Dubai-Struktur. Sie ermöglichen es, internationale Dienstleistungen steueroptimiert über Dubai abzuwickeln.

Wann Consultancy Agreements statt Employment Contracts nutzen

Die Abgrenzung zwischen Employment und Consultancy ist in Dubai klarer geregelt als in Deutschland. Diese Klarheit bietet strategische Vorteile für bestimmte Geschäftsmodelle.

Consultancy ist ideal für:

  • Coaches und Online-Trainer mit internationaler Klientel
  • Performance Marketing Agenturen mit projektbasierter Arbeit
  • SaaS-Gründer mit entwicklungsorientierten Teams
  • Content Creator mit schwankenden Einnahmen
  • E-Commerce-Unternehmer mit saisonalen Geschäften

Employment ist erforderlich bei:

  • Regelmäßigen, weisungsgebundenen Tätigkeiten
  • Festen Arbeitszeiten und -orten
  • Integration in bestehende Unternehmenshierarchien
  • Langfristigen Anstellungsverhältnissen (über 2 Jahre)

Struktur eines professionellen Consultancy Agreements

Service Description (Leistungsbeschreibung):

The Consultant shall provide the following services to international clients on behalf of the Company: (a) Digital marketing strategy development and implementation; (b) Performance marketing campaign management across Google, Facebook, and other platforms; (c) Analytics, reporting, and optimization services; (d) Client communication and account management from Dubai office.

Wichtig: Die Leistungen müssen vom Dubai-Office aus erbracht werden, um Economic Substance Requirements zu erfüllen.

Vergütungsmodelle für Consultancy Agreements

Consultancy Agreements bieten deutlich mehr Flexibilität bei der Vergütungsgestaltung als Employment Contracts. Diese Flexibilität können Sie steuerlich und operativ nutzen.

Erfolgsbasierte Vergütung:

Consultant compensation comprises: (a) Monthly retainer of AED [X] for base services; (b) Performance fee of [Y]% of client revenue generated; (c) Project bonuses for successful campaign launches; (d) Annual success bonus based on overall portfolio performance; (e) Reimbursement of pre-approved business expenses.

Vergütungsmodell Vorteile Nachteile Ideal für
Fixed Monthly Fee Planbarkeit, einfache Verwaltung Keine Erfolgsbeteiligung Stabile Servicegeschäfte
Revenue Share Erfolgsabhängige Vergütung Schwankende Einkommen Performance Marketing
Project-Based Flexibel, projektspezifisch Administrative Komplexität Entwicklungsprojekte
Hybrid Model Grundsicherheit + Upside Komplexe Abrechnung Wachstumsunternehmen

Intellectual Property Rights in Consultancy Agreements

Für viele deutsche Unternehmer ist der Schutz von Intellectual Property (IP) ein zentrales Anliegen. Dubai bietet hier interessante Möglichkeiten, die vertraglich abgesichert werden sollten.

IP Assignment Clause:

All intellectual property created during the consultancy period, including but not limited to: (a) Marketing strategies and campaign concepts; (b) Software code and technical innovations; (c) Client databases and contact lists; (d) Proprietary methodologies and processes; shall be exclusively owned by the Company and may be protected under UAE IP laws.

Vertraulichkeitsvereinbarungen:

Besonders wichtig für Content Creator und Coaches mit wertvollen Kundendaten:

  • 5-Jahres-Vertraulichkeitsfrist nach Vertragsende
  • Schutz von Kundenlisten und Geschäftsgeheimnissen
  • Keine Weitergabe an Wettbewerber
  • Compliance mit DSGVO für EU-Kunden

Termination und Notice Periods

Consultancy Agreements bieten mehr Flexibilität bei Kündigungen als Employment Contracts. Diese Flexibilität sollten Sie beidseitig fair gestalten.

Flexible Termination Clause:

Either party may terminate this agreement with: (a) 30 days written notice during the first year; (b) 60 days written notice after the first year; (c) Immediate termination for breach of contract; (d) Mutual agreement at any time with appropriate handover period for ongoing client projects.

Für Seasonal Businesses (E-Commerce) können Sie sogar Pause-Klauseln integrieren:

  • Temporary suspension während Low-Season
  • Reduced retainer bei geringerer Aktivität
  • Reaktivierung mit 2 Wochen Notice
  • Visa-Kontinuität während Pause-Perioden

Spezielle Vertragsklauseln für Free Zone Companies

Free Zone Companies haben besondere Privilegien und Pflichten, die sich in Ihren Verträgen widerspiegeln müssen. Die richtige Klauselgestaltung kann den Unterschied zwischen 0% und 9% Corporate Tax ausmachen.

Qualifying Free Zone Person Status absichern

Der Qualifying Free Zone Person (QFZP) Status ist entscheidend für die 0% Corporate Tax. Ihre Verträge müssen diesen Status aktiv unterstützen und dokumentieren.

QFZP Compliance Clause:

All business activities under this agreement shall be conducted in compliance with Qualifying Free Zone Person requirements, specifically: (a) Core Income Generating Activities must be performed within the Free Zone; (b) All employees and consultants must maintain UAE residence; (c) Business decisions and management must occur from Free Zone registered address; (d) Documentation of compliance shall be maintained for UAE tax authority review.

Free Zone Licensing Requirements in Verträgen

Jede Free Zone hat spezifische Licensing-Anforderungen, die Ihre Vertragsgestaltung beeinflussen. Diese Anforderungen variieren erheblich zwischen den Free Zones.

Free Zone Spezialisierung Besondere Vertragsanforderungen Ideal für
DIFC Financial Services DFSA Compliance, Common Law FinTech, Investment Firms
DMCC Commodities Trading Trade Finance, Export-Import E-Commerce, Trading
IFZA General Business Flexible Strukturen SaaS, Consulting
RAKEZ Cost-Effective Standard UAE Law Start-ups, Small Business

Cross-Border Service Delivery Clauses

Viele deutsche Unternehmer nutzen Dubai als Hub für internationale Servicelieferung. Diese Cross-Border-Aktivitäten müssen vertraglich sauber strukturiert werden.

International Service Clause:

Services provided to international clients shall be: (a) Managed and controlled from the Companys Free Zone office; (b) Delivered using UAE-based resources and infrastructure; (c) Invoiced from the UAE entity with proper VAT treatment; (d) Documented to demonstrate UAE value creation for Economic Substance compliance.

Client Onboarding für DSGVO-Compliance:

Besonders wichtig für deutsche Unternehmer mit EU-Kunden:

  • Data Processing Agreements mit DSGVO-Konformität
  • Privacy Shield ähnliche Datenschutzvereinbarungen
  • Klare Definition von Data Controller vs. Processor Rollen
  • Breach Notification Procedures

Multi-Jurisdictional Tax Clauses

Ihre Dubai-Struktur interagiert mit deutschen und anderen internationalen Steuersystemen. Verträge müssen diese Komplexität berücksichtigen.

Tax Coordination Clause:

Tax treatment of services and payments shall consider: (a) UAE Corporate Tax implications for Free Zone entities; (b) German tax obligations of contracting parties; (c) Double Taxation Agreement benefits where applicable; (d) Transfer pricing documentation for related party transactions; (e) Substance requirements in both jurisdictions.

Reporting Obligations:

Ihre Verträge sollten klare Reporting-Pflichten für verschiedene Jurisdiktionen definieren:

  1. UAE ESR Reports: Jährliche Economic Substance Berichte
  2. German Tax Returns: Unterstützung bei CFC-Rules und internationaler Besteuerung
  3. OECD CRS: Common Reporting Standard Compliance
  4. FATCA: US-Berichtspflichten für US-Personen

Häufige Vertragsfehler in Dubai und wie Sie sie vermeiden

Auch erfahrene deutsche Unternehmer machen bei der Dubai-Vertragsgestaltung typische Fehler. Diese können teuer werden und Ihre Steueroptimierung gefährden.

Fehler 1: Unzureichende Economic Substance-Dokumentation

Der häufigste Fehler: Verträge dokumentieren nicht ausreichend, dass echte Geschäftstätigkeit in Dubai stattfindet. Das führt zu ESR-Problemen und potentiell zur 9% Corporate Tax.

Problematische Formulierung:

Services may be provided remotely as required by business needs.

Bessere Alternative:

All core income generating activities shall be performed from the Companys Dubai office, with remote work limited to auxiliary functions and requiring prior approval.

Lösung: Jeder Vertrag sollte explizit UAE-basierte Wertschöpfung definieren und dokumentieren.

Fehler 2: Falsche Visa-Kategorie für Vertragstyp

Ein Consultancy Agreement kann nicht mit einem Employment Visa kombiniert werden – und umgekehrt. Diese Diskrepanz führt zu Immigration-Problemen.

Vertragstyp Korrektes Visa Häufiger Fehler Konsequenzen
Employment Contract Employment Visa Investor Visa nutzen Visa-Verlust möglich
Management Agreement Investor/Partner Visa Employment Visa beantragen Steuerprobleme
Consultancy Agreement Freelancer Permit Employment Visa nutzen Rechtliche Grauzone

Fehler 3: Unklare Intellectual Property Rights

Viele Verträge regeln IP-Rights unzureichend. Das führt zu Problemen bei Vertragsende oder Gesellschafterwechseln.

Risikobeispiel – Content Creator:

Ein deutscher YouTuber strukturiert sein Geschäft über Dubai. Der Vertrag regelt nicht klar, wer die Rechte an Social Media Accounts, Subscriber Lists und Content IP besitzt. Bei einer Gesellschaftsumstrukturierung führt das zu monatelangen Rechtsstreitigkeiten.

Präventive Lösung:

  • Explizite IP-Assignment-Klauseln in allen Verträgen
  • Klare Definition von Pre-Existing vs. Created IP
  • Backup-Vereinbarungen für kritische Business Assets
  • Transition-Regelungen für Vertragsende

Fehler 4: Inadäquate Termination Clauses

Deutsche Unternehmer übertragen oft deutsche Kündigungsschutz-Erwartungen auf Dubai. Das führt zu unrealistischen oder rechtlich problematischen Klauseln.

Problematisch:

Contract can only be terminated for serious cause with 6 months notice.

UAE-konform und praktikabel:

Either party may terminate with 30 days notice, subject to completion of ongoing client projects and proper handover procedures.

Fehler 5: Fehlende DSGVO-Compliance für EU-Kunden

Deutsche Unternehmer mit EU-Klientel übersehen oft, dass DSGVO auch für Dubai-Strukturen gilt. Verträge müssen entsprechende Compliance-Mechanismen enthalten.

Notwendige DSGVO-Klauseln:

  1. Data Processing Agreements: Separate DPAs für alle EU-Kundendaten
  2. Transfer Mechanisms: Adequacy Decision oder Standard Contractual Clauses
  3. Breach Procedures: 72-Stunden-Meldepflicht an EU-Behörden
  4. Rights Management: Prozesse für Auskunft, Löschung, Portabilität

Checkliste: Ihr Dubai-Vertragsaufbau Schritt für Schritt

Mit dieser systematischen Checkliste erstellen Sie rechtssichere, steueroptimierte Verträge für Ihr Dubai-Setup. Jeder Punkt ist praxiserprobt und compliance-konform.

Phase 1: Strategische Planung (vor Vertragsgestaltung)

Business Structure Analysis:

  • □ Free Zone vs. Mainland Entscheidung getroffen
  • □ Economic Substance Requirements analysiert
  • □ Steuerresidenz-Strategie definiert (183+ Tage UAE)
  • □ International Tax Planning abgeschlossen
  • □ DSGVO-Compliance für EU-Kunden sichergestellt

Vertragstyp-Bestimmung:

  • □ Management Agreement vs. Employment Contract geklärt
  • □ Consultancy vs. Employment Abgrenzung definiert
  • □ Visa-Kategorie für jeden Vertragstyp bestimmt
  • □ Multi-Contract-Struktur geplant (falls erforderlich)

Phase 2: Vertragsinhalt (während der Gestaltung)

Essential Contract Elements Checklist:

Vertragselement Management Agreement Employment Contract Consultancy Agreement
Position/Service Description ✓ Economic Substance-konform ✓ UAE Labour Law-konform ✓ Projektbasiert definiert
Compensation Structure ✓ Tax-optimiert (0% Steuer) ✓ Allowances integriert ✓ Success-based möglich
Residency Requirements ✓ 183+ Tage UAE ✓ Visa-gesponsert ✓ Flexible Präsenz
IP Rights ✓ Company-owned ✓ Work-for-hire ✓ Projekt-spezifisch
Termination ✓ Notice periods ✓ End of service benefits ✓ Project completion

Phase 3: Compliance & Legal Review

UAE Legal Compliance:

  • □ Free Zone Authority Anforderungen erfüllt
  • □ UAE Labour Law Compliance (für Employment)
  • □ Corporate Tax Law Conformity (QFZP Status)
  • □ Immigration Law Alignment (Visa-Vertragstyp Match)
  • □ Economic Substance Regulations berücksichtigt

International Compliance:

  • □ German Tax Law Implications analysiert
  • □ Double Taxation Agreement Anwendung geprüft
  • □ CFC Rules Compliance sichergestellt
  • □ DSGVO Data Processing Agreements integriert
  • □ FATCA/CRS Reporting Requirements berücksichtigt

Phase 4: Implementation & Ongoing Management

Contract Execution:

  • □ Arabic translations verfügbar (falls erforderlich)
  • □ Notarization in Dubai abgeschlossen
  • □ Visa applications mit Verträgen eingereicht
  • □ Economic Substance documentation vorbereitet
  • □ Payroll systems UAE-konform eingerichtet

Ongoing Compliance Monitoring:

  • □ Quarterly Economic Substance Reviews geplant
  • □ Annual contract reviews terminiert
  • □ UAE Tax Residency tracking implementiert
  • □ International reporting obligations kalendered
  • □ Contract amendment procedures dokumentiert

Red Flags: Wann Sie professionelle Hilfe benötigen

Bestimmte Situationen erfordern spezialisierte Legal Counsel. Erkennen Sie diese Warnsignale rechtzeitig:

Sofort Legal Counsel erforderlich bei:

  • Multi-jurisdictional Tax Disputes
  • Complex IP Licensing Structures
  • Related Party Transfer Pricing Issues
  • DIFC/ADGM Court Jurisdiction Questions
  • Regulatory Investigation oder Compliance Breach

Empfohlene Legal Review bei:

  • Jährlichen Umsätzen über AED 10 Millionen
  • Mehr als 10 internationalen Mitarbeitern
  • Komplexen Multi-Entity Strukturen
  • Regulated Business Activities (Financial Services, etc.)
  • Significant Cross-Border M&A Aktivitäten

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich deutsche Arbeitsverträge einfach für Dubai übernehmen?

Nein, deutsche Arbeitsverträge sind nicht UAE-kompatibel. Sie müssen UAE Labour Law, Economic Substance Requirements und Visa-Bestimmungen berücksichtigen. Eine 1:1-Übertragung führt zu rechtlichen Problemen und gefährdet Ihre Steueroptimierung.

Wie unterscheiden sich Verträge zwischen Free Zones und Mainland Companies?

Free Zone Companies haben mehr Flexibilität bei Vertragsgestaltung, eigene Gerichtssysteme (DIFC/ADGM) und spezielle QFZP-Anforderungen. Mainland Companies unterliegen dem UAE Civil Code und haben strengere Lokalisierungsanforderungen, bieten aber besseren UAE-Markt-Zugang.

Welche Vertragssprache ist in Dubai rechtlich bindend?

Vor UAE-Gerichten ist die arabische Version maßgeblich. Für DIFC/ADGM Courts gilt Englisch. Deutsche Originalverträge müssen bei Streitigkeiten übersetzt werden, wobei Bedeutungsverschiebungen auftreten können. Professionelle Übersetzungen sind essentiell.

Muss ich wirklich 183 Tage in Dubai verbringen?

Für UAE Tax Residency sind 183 Tage das wichtigste, aber nicht einzige Kriterium. Ihr Geschäftsführervertrag sollte diese Anforderung absichern. Bei kürzerer Anwesenheit riskieren Sie deutschen Steuerfall und verlieren die 0%-Steuer-Vorteile.

Wie kann ich DSGVO-Compliance mit Dubai-Verträgen sicherstellen?

Integrieren Sie Data Processing Agreements in alle Verträge mit EU-Kundenkontakt. Nutzen Sie EU Standard Contractual Clauses für Datentransfers und implementieren Sie 72-Stunden-Breach-Notification-Procedures. Die UAE haben noch keine EU Adequacy Decision.

Was passiert bei Vertragsbruch in Dubai?

UAE Courts sind arbeitgeberfreundlicher als deutsche Gerichte. Employment Contracts haben klare Termination-Regeln mit begrenzten End-of-Service-Benefits. Consultancy Agreements bieten mehr Flexibilität. Mediation ist oft schneller und kostengünstiger als Gerichtsverfahren.

Kann ich mehrere Vertragstypen gleichzeitig haben?

Ja, aber Visa-Konformität beachten. Ein Management Agreement für Gesellschaftergeschäfte plus Consultancy Agreements für operative Tätigkeiten ist möglich. Wichtig: Keine überlappenden Tätigkeitsbereiche definieren und Economic Substance für alle Verträge nachweisen.

Wie oft muss ich meine Dubai-Verträge aktualisieren?

Jährliche Reviews sind empfohlen, da sich UAE-Gesetze schnell ändern. Bei Geschäftsmodelländerungen, neuen Jurisdiktionen oder signifikanten Umsatzsteigerungen sollten Sie Verträge anpassen. Economic Substance Requirements werden regelmäßig verschärft.

Welche Kosten entstehen für professionelle Vertragsgestaltung?

Standard Employment Contracts: AED 3.000-5.000. Management Agreements: AED 8.000-15.000. Komplexe Multi-Contract-Strukturen: AED 20.000-50.000. Diese Investition amortisiert sich durch Steuerersparnis und Compliance-Sicherheit meist binnen weniger Monate.

Sind meine deutschen Mitarbeiter in Dubai automatisch versichert?

Nein, UAE Employment Contracts müssen explizit Health Insurance Coverage definieren. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich sollten Sie internationale Krankenversicherung für Deutschlandaufenthalte und Reisen einplanen. Workers Compensation ist separat zu regeln.

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